Post-Areal in Bad Honnef Investor und Architekt stellen Pläne vor

BAD HONNEF · Da kommt ganz schön was auf Bad Honnef zu. Geht alles glatt, wird das heutige Post-Gebäude in etwas mehr als einem Jahr dem Erdboden gleichgemacht, dort dann neu gebaut: eine Großbaustelle für geschätzt an die zwei Jahre.

 Investor und Planer stellten am Mittwoch ihre Pläne für den Neubau vor.

Investor und Planer stellten am Mittwoch ihre Pläne für den Neubau vor.

Foto: Pilhatsch/Partner Architekten

Wie berichtet, plant die Bellevue Rhöndorf GmbH & CoKG auf dem Gelände einen Neubau. Investor Lutz Kelle und Architekt Wilfried Pilhatsch stellten das Vorhaben am Mittwoch im Rathaus vor. Ein wesentliches Fragezeichen gebe es noch, so Kelle: Da die Ballettschule Wien-Fischer eine Mietoption bis 2019 habe, müsse für sie ein neues Objekt gefunden werden.

Es waren vor allem Mieter wie Uschi Wien-Fischer, für die Bellevue-Mitarbeiter Stephan Martini jedoch auf eine baldige Lösung in "repräsentativer Lage" hofft, und Anwohner, die sich im Ratssaal eingefunden hatten. Fragebedarf gab es angesichts der Größe des Projektes vor allem zur Erschließung - wie berichtet ist die Zufahrt zu Parkplatz und Tiefgarage außer Supermarkt-Belieferung über den Saynschen Hof, die Ausfahrt an der Einbahn Bahnhofstraße geplant - sowie den Bauablauf.

Auch der Erhalt der Platane (das Grundstück gehört der Stadt) wurde angemahnt. Am Rande der Veranstaltung war zu hören, das Gebäude sei zu massig, man habe sich hier eine Reduzierung gewünscht. Und für wann die heutigen Mieter mit der Kündigung rechnen müssten?, wollte eine Zuhörerin wissen. Das hänge vom weiteren Projekt-Fortgang ab, so Kelle.

Der städtische Planungsausschuss war am Vorabend über die Pläne, die in Kürze in einem Bauantrag münden und dann laut Verwaltung weiter abgestimmt werden, informiert worden. Grundlage ist ein gültiger Bebauungsplan, der einen Neubau, angelehnt an die heutigen Dimensionen des alles beherrschenden Post-Kubus, vorsieht. Gleichwohl gibt es Unterschiede, so Pilhatsch. So wird sich der Bau auch auf den heutigen kleinen Parkplatz am Saynschen Hof erstrecken; geplant ist dort ein Backshop.

Ein zusätzliches Staffelgeschoss wurde auf Antrag der Politik gegenüber der Straßenfront nach hinten verschoben. Und der Anteil der Wohnungen wurde erhöht. Die einschneidendste Änderung: Anstatt einer Sanierung stehen Abriss und Neubau an. Zum Glück, so Pilhatsch: Umbau und Sanierung seien, nicht zuletzt wegen energetischer Anforderungen, weit schwieriger umzusetzen. Auch architektonisch ergäben sich neue Akzente. So erinnere das Gebäude nun an den klaren Bauhaus-Stil.

"Wir haben einen Fehler gemacht. Wir hatten angenommen, wir könnten in drei Jahren neu eröffnen", so Kelle. Der Teufel steckte im Detail. So musste ein neues Quartier für die Paketpost her. Laut Kelle ist eine Lösung durch einen vom Investor zu errichtenden Neubau gefunden, die "Verträge sind in Vorbereitung". Kelle: "Aber die lange Zeit hatte auch ihr Gutes, wir haben es besser hingekriegt.

Das ist ein guter Kompromiss." Ähnlich bewertete es Bürgermeister Otto Neuhoff: Für den "Ankerpunkt in der City" sei dies eine "städtebauliche Aufwertung". Dazu gehöre auch der Supermarkt. Kelle bestätigte, dass Kaisers die Vertragsabsicht aktuell bestätigt habe. Eine Änderung gab es auch zu Briefpost und Postbank: Sie werden, nach einem Provisorium an Ort und Stelle während des Baus, als Anziehungspunkt an die Bahnhofstraße verlegt.

Wohnen und Gewerbe an der Post

Eine wesentliche Änderung zu früheren Plänen, bei denen noch von Umbau und Sanierung des Altbaus ausgegangen worden war, ist der gestiegene Anteil der Wohnungen. Laut Stadtverwaltung beträgt ihr Anteil im vorliegenden Plan rund 50 Prozent. Entstehen sollen bis zu 35 Wohnungen von 60 bis etwa 110 Quadratmeter.

Darüber hinaus entstehen ein Supermarkt, ein Backshop, Räume für Post und Postbank sowie für weiteres Gewerbe, Praxen und Büros. In der Tiefgarage sind 91 Parkplätze geplant.

Investor und Planer wollen den Bauantrag in etwa zwei Monaten einreichen. Baurecht könnte bis Mitte 2015 geschaffen werden. Den Neubau für und die Auslagerung der Paketpost eingerechnet sowie die Klärung weiterer Mietoptionen, könnte das Gebäude Anfang 2016 fallen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort