Quellenareal Investor plant Wohnen am Brunnen

BAD HONNEF · Auf dem Quellenareal im Bad Honnefer Zentrum sollen Mehrfamilienhäuser entstehen. Ein Investor will dort für mehr als zehn Millionen Euro bauen.

Gewerbebrache seit 2009: Für das ehemalige Brunnengelände an der Quellenstraße gibt es neue Pläne.

Gewerbebrache seit 2009: Für das ehemalige Brunnengelände an der Quellenstraße gibt es neue Pläne.

Foto: Frank Homann

Es ist eine "klassische Gewerbebrache", teilt die Stadtverwaltung mit. Und meint das ehemalige Brunnengelände zwischen Au-, Quellen- und Steinstraße. Seit der Bad Honnefer Mineralbrunnen 2009 Insolvenz angemeldet hat, tut sich nichts auf dem rund 6000 Quadratmeter großen Grundstück. Das könnte sich demnächst ändern. Der Stadt liegt ein Entwurf vor, nach dem auf dem Areal Mehrfamilienhäuser gebaut werden sollen. Am Dienstag diskutieren darüber die Mitglieder des Planungsausschusses.

Vor fünf Jahren war schon einmal ein Plan vorgelegt worden; der Bauausschuss hatte damals eine Änderung des Bebauungsplanes (B-Plan) hin zu einem Mischgebiet, das Wohnen und mindestens 20 Prozent Gewerbefläche wie Büros vorsieht, angeleiert. Die Pläne wurden nicht weiter verfolgt. Jetzt soll mit Fortsetzung der B-Plan-Änderung ein neuer Anlauf genommen werden, schlägt die Verwaltung vor.

Das hofft auch Klaus Nickel, Ingenieurbüro Nickel GmbH mit Sitz in Bad Honnef, Autor des neuen städtebaulichen Entwurfs. Das Gelände gehört der Verwaltungsgesellschaft Steinstraße GbR, Tochter der international tätigen Spedition Deugro mit Sitz in Kelsterbach. An einen Verkauf des Areals sei seitens der Eigentümerin nicht gedacht, sagte Nickel dem GA.

Es sei vertraglich vereinbart, das Gelände im Auftrag der - auch künftigen - Eigentümer-GbR zu entwickeln und zu bebauen. Die Investition schätzt Nickel vorbehaltlich aller weiteren Schritte auf elf bis zwölf Millionen Euro.

"Es gibt Bedarf an schönen, kleinen Wohnungen"

Das Büro Nickel, das schon den Rhöndorfer Turmpark am Haus im Turm realisiert hat, geht von einer Randbebauung entlang von Au-, Quellen- und Steinstraße mit vier Mehrfamilienhäusern und Tiefgarage aus. Angelehnt an die Nachbarhäuser sollen die neuen Häuser zwei- und drei Geschosse plus Staffelgeschoss erhalten. Der Entwurf eines Kölner Büros aus dem Jahr 2010 war noch von fünf Geschossen ausgegangen, was den Politikern damals Bauchschmerzen bereitet hatte.

Was die Wohnungen angeht, schweben Nickel kleinere Wohneinheiten - Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen - sowie in Teilen größere Wohnungen für Familien vor. "Wir wollen eine vernünftige Qualität und das zu einem vernünftigen Preis", so Nickel. Kleinteiliger und bezahlbarer Wohnraum fehle in Bad Honnef. Zugleich gebe es Bedarf an "schönen, kleineren Wohnungen", die in der Nähe des Zentrums liegen.

Die Höhe der Umgebungsbebauung rechtfertigt laut Entwurf die Höhe der geplanten Gebäude, zugleich solle aber "sorgsam mit dem schützenswerten Gut Boden umgegangen werden". Bedeutet: Von 5850 Quadratmetern, die jetzt bebaut oder mit Betonsteinpflaster versiegelt seien, sollen nur 1900 Quadratmeter bebaut, der Rest soll begrünt werden.

Die Bebauung an der Quellenstraße diene auch als "schalltechnische Abschottung" - des Geländes und der umliegenden Straßen - gegenüber B 42 und Bahn. Hierzu gebe es schon Untersuchungen eines Fachbüros. Erschlossen werden soll das Baugebiet im Wesentlichen über die Austraße.

Eine Teil-Freilegung des verrohrten Ohbachs werde geprüft. Die Freilegung könnte Probleme bereiten, da "das Gewässer eine Tiefe von fünf Metern aufweist und auch eine nicht unerhebliche Wassermenge abführt". Sicherheitsaspekte etwa für spielende Kinder und der Hochwasserschutz müssten beachtet werden.

Eine Besonderheit sei das alte, denkmalgeschützte Badehaus: Es sei "als wichtiges Element" zu betrachten und "durch eine ansprechende Freiflächengestaltung mit Wegen und Bepflanzungen in das neue Konzept zu integrieren".

Planungsausschuss, Dienstag, 25. August, 18 Uhr, Rathaus.

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