Partnerschaftskomitee Bad Honnef-Ludvika Im Cabriolet auf Stadtrundfahrt

BAD HONNEF · Cabrio-Wetter, und runter mit dem roten Verdeck. Dieter Kuhnt, der Fahrer des General-Anzeiger-Sightseeing-Busses, sorgte am Freitag bei den Besuchern aus Bad Honnefs schwedischer Partnerstadt Ludvika und ihren Gastgebern für sommerliche Impressionen, als er auf Knopfdruck die Sonne hereinließ.

 Im Cabriolet-Bus starteten Gäste und Gastgeber gestern zu einer Stadtrundfahrt.

Im Cabriolet-Bus starteten Gäste und Gastgeber gestern zu einer Stadtrundfahrt.

Foto: ROSWITHA OSCHMANN

Die 13 Gäste des Partnerschaftskomitees Bad Honnef-Ludvika hätten sich kein schöneres Wetter für die Stadtrundfahrt aussuchen können. Und sie strahlten und waren begeistert.

Die meisten von ihnen waren bereits in der Partnerstadt am Rhein. Aber aus dieser Perspektive hatten sie Rommersdorf, Rhöndorf, Bad Honnef-Mitte und Selhof noch nie gesehen.

Gästeführerin Renate Mahnke lieferte einen spannenden historischen Rundumschlag. Natürlich berichtete sie auch über die "schwedischen Beziehungen" der Honnefer. Begaben sich die Besucher aus dem hohen Norden doch quasi auch auf die Spuren von Königin Sophie von Schweden, die bekanntlich hier am Rhein gern ihre Sommerfrische genoss. Eine Entscheidung der Majestät, die die Gruppe aus Ludvika bei dem herrlichen Sonnenschein und blauen Himmel wirklich gut nachvollziehen konnte.

Am Uhlhof hörten die Gäste etwas aus der Historie des Anwesens, aber auch von der Entwicklungshilfe. In Selhof stoppte der Bus kurz vor dem Jüdischen Friedhof, den die Schweden mit ihren Honnefer Freunden zu Fuß aufsuchten. Anders Carlius, der zweite Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, besorgte die Übersetzung während der zweistündigen Rundfahrt.

Danach ging es in das Clubhaus der Tennisabteilung des TV Eiche, wo gemeinsam gespeist wurde. Am Nachmittag war Gelegenheit, um auf eigene Faust durch die Stadt zu ziehen.Am Abend probierten die Schweden den Wein im Weingut Broel, wo danach auch noch ein Festessen serviert wurde.

Am Samstag ist Schloss Drachenburg das Ziel. Vorher genießen alle nach der Zahnradbahnfahrt den Ausblick vom Plateau des Drachenfelses. Dabei können die Schweden noch einmal eine andere Perspektive auf Bad Honnef genießen.

Anschließend wollen einige die Insel Grafenwerth besuchen. Anders Carlius wird mit Britt Marinder, die für den Rettungsdienst in Ludvika verantwortlich ist, den Ortsbeauftragten des Technischen Hilfswerkes, Dirk Siebert, aufsuchen. In dem Gespräch geht es um Kontakte und den Austausch in der Zukunft.

Bürgermeister Otto Neuhoff hatte mit der Partnerschaftskomiteevorsitzenden Katrin Lüth die schwedischen Freunde nach der Ankunft im Clubhaus des TVE begrüßt. Dabei hob er die Bedeutung des Städtepartnerschaftsgedankens heraus. Ebenso sprach er die gleichen Herausforderungen an, die beide Länder derzeit in dieser globalisierten Welt zu bestehen haben - die Aufnahme von Flüchtlingen.

Am Sonntag reisen die Besucher aus Ludvika wieder ab. Die Honnefer planen dann im Mai/Juni des kommenden Jahres wieder einen Gegenbesuch.

KURZ GEFRAGTMarie Pettersson ist Bürgermeisterin von Ludvika und vertritt die SAP, die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Schwedens, seit einem Jahr im schwedischen Reichstag. Mit der 51-jährigen gelernten Krankenschwester, die neun Jahre die Verwaltung der Stadt Ludvika leitete, sprach Roswitha Oschmann.

Wie gefällt Ihnen Bad Honnef?

Marie Pettersson: Phantastisch. Nicht nur die Stadt ist wunderschön. Auch unsere Gemeinschaft ist gewachsen. Wir wohnen bei Frau Lüth, mit der uns eine herzliche Freundschaft verbindet.

Haben Sie als Reichstagsabgeordnete derzeit überhaupt Zeit für solch eine Reise?

Pettersson: Das Wochenende habe ich für unsere Freunde am Rhein reserviert. Aber es ist schon so, dass wir in Schweden derzeit auch eine große Aufgabe zu leisten haben - die Aufnahme und Versorgung der Flüchtlinge.

Wie sieht das in Ludvika aus?

Pettersson: Wir haben 250 Flüchtlinge, die auf Dauer in unserer Stadt leben werden. Sie haben Wohnungen bezogen. Und wir haben 800 Flüchtlinge, die wir in Kasernen und Hotels für einige Wochen unterbringen müssen.

Um welches Fachgebiet kümmern Sie sich als Abgeordnete?

Pettersson: Landwirtschaft, Abfallwirtschaft und neuerdings auch Energie. Im Oktober bin ich zu einem Gesprächsaustausch in Berlin wegen der Energiewende.

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