Prohektchor gibt Adventskonzert in Sankt Marien "Ich wollte vor allem jüngere Sänger ansprechen"

RHÖNDORF · Der Projektchor erntet viel Lob für sein Adventskonzert in Sankt Marien. Dirigent Rolf Beitzel hat schon neue Pläne

 Gelungenes Unterfangen: Der eigens gebildete Projektchor begeistert mit seinem Konzert.

Gelungenes Unterfangen: Der eigens gebildete Projektchor begeistert mit seinem Konzert.

Foto: Homann

Die Premiere gelang. Der neu gegründete Projektchor "ars vocalis" begeisterte mit seinem Adventskonzert. Mit wahren Lobeshymnen wurden Sänger, Instrumentalisten und vor allem auch Dirigent Rolf Beitzel nach dem eineinhalbstündigen Auftritt in der festlich geschmückten Pfarrkirche Sankt Marien überschüttet: "Fantastisch, toll gemacht, Chapeau!" Ihrem Auftritt hatten die Sänger den Titel "Ave Maris Stella" aus Claudio Monteverdis Marienvesper gegeben. Und Pfarrer Herbert Breuer stimmte das Publikum in der überfüllten Kirche auf das Thema ein: "Maris Stella", "Stern des Meeres", eine Anrufung Marias, Schutzpatronin der Seeleute, aber auch für jeden der Stern, der die Richtung auf dem Meer des Lebens anzeigt. Breuer: "Es ist auch nicht verboten, während des Konzertes zur Gottesmutter zu beten!"

Claudio Monteverdi hatte die Marienvesper Papst Paul V. gewidmet. Und den Sängern gelang dieser Hymnus meisterlich. Schön das Zusammenspiel mit den Musikern, teils Mitglieder des Orchesters des Collegium Musicum Bad Honnef, teils Bläsersolisten sowie Cornelia Hübert-Kuss am Klavier und Peter Dicke am Cemballo und an der Orgel. Im Internationalen Rheinberger-Jahr kamen auch Werke des Komponisten Josef Gabriel Rheinberger anlässlich seines 175. Geburtstages zum Erklingen: So sang der Chor a cappella "Rorate coeli", und Peter Dicke an der Orgel spielte das "Riposo". Er hatte auch das Konzert mit Bachs Praeludium eingeleitet und es mit einer Komposition von Andrew Carter beendet.

Bei dessen "O come, o come, Emmanuel" begleitete Dicke den Chor an der Orgel. Und das Publikum war ebenso wie bei "Star Carol" von John Rutter eingeladen zum Mitsingen. Denn: Das Programm erstreckte sich von der Chor- und Instrumentalmusik der Renaissance - Claudio Monteverdi, Jacobus Gallus und Johann Hermann Schein - über Chor- und Orgelmusik der Romantik von Johannes Brahms und Josef Gabriel Rheinberger bis hin zur englischen Chormusik des 20. Jahrhunderts mit Musik von John Rutter und Andrew Carter.

Kurz gefragt

Rolf Beitzel, langjähriger Leiter der Musikschule Bad Honnef, der auch überregional bereits durch große Opern- und Oratorien-Projekte bekannt wurde, lenkt den Kirchenchor der Pfarrgemeinde Sankt Marien in Rhöndorf seit rund 40 Jahren. Mit dem Mann am Pult sprach Roswitha Oschmann.

Warum wurde für dieses Konzert eigens ein Projektchor gegründet?

Rolf Beitzel: Ich habe immer große Projekte gemacht, die ganz großen jetzt im Ruhestand nicht mehr. Aber früher hatten wir in Bad Honnef einen Madrigalchor. Den A-cappella-Gesang wollte ich noch einmal auflegen, und vor allem wollte ich jüngere Sänger mit diesem Projekt ansprechen. Das war der Anlass, noch einmal etwas zu wagen.

Das Rezept?

Beitzel: Wir haben alte Musik, zeitgenössische und leichte Chormusik kombiniert.

Und wo bleibt der Kirchenchor?

Beitzel: Der leidet unter diesem Projektchor nicht. Knapp die Hälfte des Projektchores rekrutiert sich ohnehin aus Mitgliedern des Rhöndorfer Kirchenchores. Dessen Probenbetrieb lief ganz normal weiter. Im nächsten Jahr wird er auch wieder das Adventskonzert bestreiten. Die Sänger in Doppelfunktion auferlegten sich die zusätzlichen Proben mit dem Projektchor. Wir haben Anfang 2014 begonnen, zunächst einmal im Monat. Nach den Sommerferien haben wir dann zweimal im Monat geübt und in Vorbereitung auf das Konzert auch ein Probenwochenende eingelegt.

Wird der Projektchor ein "Dauerthema"?

Beitzel: Der Projektchor bleibt bestehen. Wir werden etwas Neues anpacken.

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