Studie des Robert-Koch-Instituts Honnefer Gesundheit im Test

BAD HONNEF · Rund 300 Bad Honnefer Haushalte werden Anfang April Post vom Robert-Koch-Institut (RKI) bekommen. Es geht immerhin um "die Einschätzung der gesundheitlichen Lage der Bevölkerung", teilte das Institut mit.

 Das Robert-Koch-Institut fragt die Honnefer auch nach sportlicher Betätigung - wie hier beim TV Eiche.

Das Robert-Koch-Institut fragt die Honnefer auch nach sportlicher Betätigung - wie hier beim TV Eiche.

Foto: Frank Homann

Zum ersten Mal können Bad Honnefer Teil der seit 2008 regelmäßig durchgeführten Studie "Gesundheit in Deutschland" (GEDA) werden. Bundesweit werden seit November vergangenen Jahres bis zum Juli laut RKI 20 000 Adressen in 255 Städten und Gemeinden angeschrieben.

"Die ausgewählten Orte stellen ein Abbild der Siedlungsstruktur dar", erklärte Patrick Schmich, der das Projekt beim RKI koordiniert, dem General-Anzeiger (siehe Interview). Das Institut fragt für die Studie nach Krankheitsbildern, Unfällen, nach Impfungen, Risikofaktoren wie Alkohol- oder Zigarettenkonsum und sportlichen Aktivitäten und stellt dies in den Kontext mit Bildung und Migrationshintergrund. Um die Daten einordnen zu können, müssen die Teilnehmer der Studie außerdem Angaben zu ihrer Person machen. Diese persönlichen Daten werden am Ende der Befragung gelöscht.

Angeschrieben werden erstmals auch Jugendliche ab 15 Jahren, die allerdings bis zur Volljährigkeit nur mit Zustimmung ihrer Eltern oder Erziehungsberechtigten mitmachen dürfen.

Die Bad Honnefer bekommen zunächst eine schriftliche Einladung, mit deren Hilfe sie Unterlagen per Post anfordern können. Mit dem Schreiben erhalten sie aber auch einen Zugangscode, mit dem sie sich auf der Internetseite www.geda-studie.de anmelden können. Ende April folgt ein Erinnerungsbrief an die Adressaten, die noch nicht reagiert haben. "Wir gehen davon aus, dass etwa jeder Dritte an der Studie teilnehmen wird", sagte Schmich. Die Befragung werde erstmals schriftlich durchgeführt. Die Forscher erhoffen sich dadurch eine regere Teilnahme, weil sie die Studie ankündigen können.

Das Robert-Koch-Institut nutzt die Daten, um Krankheits- und Gesundheitstrends aufzuspüren und möglicherweise mit Präventionsmaßnahmen gegensteuern zu können, wenn sich ungünstige Entwicklungen in Deutschland abzeichnen. 2012 hat die Studie beispielsweise ergeben, dass die Sportbegeisterung deutschlandweit zugenommen hat.

Während 2003 nur 59 Prozent der Frauen und 61 Prozent der Männer Sport trieben, waren es 2012 bei beiden Geschlechtern 66 Prozent. Der Anteil der damaligen Teilnehmer, die ihren Gesundheitszustand als "gut" beziehungsweise "sehr gut" bezeichneten, war allerdings gleich geblieben. Die Zusammenhänge sind für die Gesundheitspolitik der Bundesregierung interessant und werden zusätzlich in Fachmagazinen veröffentlicht.

Mehr Informationen zu der Studie auf www.geda-studie.de

Die Gesundheits-Hüter

Das Robert-Koch-Institut (RKI) gehört zumGeschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit. Es ist diezentrale Einrichtung der Bundesregierung für Krankheitsüberwachungund -prävention und damit auch die zentrale Einrichtung des Bundesauf dem Gebiet der biomedizinischen Forschung. Die Kernaufgaben desRKI sind die Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankheiten,insbesondere der Infektionskrankheiten.

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