Das Thema Sachspenden ist ambivalent Heute kommen weitere Asylbewerber in Honnef an

BAD HONNEF · Verwaltung informiert den Sozialausschuss. Ehrenamtliche berichtet über die Hilfen für Flüchtlinge

 Im ersten Stock des Pfarrheimes sind Sachspenden untergebracht. Immer am ersten Montag im Monat ist dort die Annahme.

Im ersten Stock des Pfarrheimes sind Sachspenden untergebracht. Immer am ersten Montag im Monat ist dort die Annahme.

Foto: Frank Homann

Oft sind es die praktischen Beispiele, die alltägliche Probleme greifbar machen - etwa den Mangel an passender Bekleidung. Im Sozialausschuss am Dienstag berichtete Sigrid Höffken aus der Kleiderstube im Pfarrheim, es fehle vor allem Kleidung für "Jungen mit schmalem Po und langen Beinen".

Sie vertrat das Team Ehrenamtlicher, das sich um Flüchtlinge kümmert. Wie unverzichtbar diese Arbeit ist, verdeutlichte Nadine Batzella vom Sozialamt: Just am heutigen Donnerstag kommen 15 weitere Asylsuchende in Bad Honnef an.

Höffken beschrieb die Hilfen. Neben dem Dolmetscherpool, der zehn Sprachen abdeckt und "kleine Sprachbücher" für die Helfer erarbeitet hat, gibt es 60 Paten; es werden Deutschkurse oder auch das Café International mittwochs ab 15 Uhr angeboten. Letzteres werde von rund 80 Asylbewerbern besucht. Demnächst ziehe das Café für die Winterzeit ins evangelischen Gemeindehaus.

Batzella ergänzte, auch sonst gebe es "viele tolle Dinge", oft hinter den Kulissen, wie Angebote von Sportvereinen. Ambivalent ist das Thema Sachspenden. Da ist zum einen die große Hilfsbereitschaft. Höffken: "Wir ertrinken in Spenden." Aber: Passgenau sei bei weitem nicht alles, auch andere Stellen wie Kleiderstuben "winken ab".

Vieles müsse entsorgt werden. Höffken: "Wir haben einen Mangel an kleinen Größen für Jungs und Männer." Babykleidung gebe es genug, Kinderkleidung ab Größe 164 wieder nicht. Auch Töpfe, Pfannen, Bettwäsche und Handtücher für die Starter-Pakete seien willkommen.

Höffken dankte den Teams in Rathaus und Bauhof sowie den städtischen Hausmeistern: "Sie sind immer für uns da." Auf den Hinweis von Christian Kunze (CDU), es brauche ein Gesamtkonzept, sagte Batzella: Das sei im Aufbau, das Personal im Rathaus sei aber erst seit Juli aufgestockt. Höffken: "Sicher, es gibt noch keine Liste über alle Aktivitäten, aber das alles läuft erst seit einem halben Jahr."

Und fügte hinzu: "Man muss auch schauen: Was fängt Honnef mit seinen 100 Tafel-Kunden an, die es ja auch gibt?" Durch die Asylsuchenden sei die Zahl der Tafel-Kunden schon um 30 gestiegen, "die Spenden aber werden nicht mehr". Hier müsse man "Obacht geben, dass keine Konflikte entstehen. Das alles ist eine Riesenbaustelle".

Sachspenden werden am ersten Montag im Monat von 17 bis 19 Uhr angenommen. Kontakt: Tel. 0 22 24/ 901 32 27; E-Mail: sigrid.hoeffken@t-online.de. [kein Linktext vorhanden]

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