Kooperation zwischen Bad Honnef und Oberpleis Hauptschulen streben enge Zusammenarbeit an

SIEBENGEBIRGE · Zwei Schulen, ein Problem: Sowohl in Bad Honnef als auch in Oberpleis ist die Hauptschule ein Auslaufmodell. Problem: Mit sinkenden Schülerzahlen fallen sukzessive auch immer mehr Lehrerstellen weg.

Um den Schülern beider Schulen auch künftig den kompletten Lehrkanon mit Fachlehrern bieten zu können, schlagen beide Schulkonferenzen den Schulträgern eine enge Zusammenarbeit vor. Die Idee: Schüler und Lehrer der Oberpleiser Hauptschule könnten nach Bad Honnef "umziehen".

"Wir hätten damit ein stabiles System bis 2018. Gewinner wären die Schüler aus beiden Städten, und genau darum geht es uns", so Ralf Wermter, Leiter der Bad Honnefer Konrad-Adenauer-Schule (KASch), auf GA-Anfrage. Denn: Schon heute fehlten Fachlehrer, würden an der KASch Fächer wie Biologie und andere Naturwissenschaften sowie Technik fachfremd unterrichtet.

"Die Kollegen machen das sehr gut", so Wermter. Zugleich gelte: Optimal sei das natürlich nicht. Nahezu spiegelverkehrt sei die Situation in Oberpleis. Während es dort ausreichend Fachlehrer in den Naturwissenschaften gebe, fehlten Kapazitäten etwa für Hauptfächer wie Englisch oder auch für Religion "und genau die gibt es bei uns", so Wermter. "Wir haben uns immer mit den Kollegen in Oberpleis abgestimmt und festgestellt: Das passt zusammen wie in einem Puzzle. Oberpleis hat, was wir brauchen, wir haben, was Oberpleis braucht."

In Zahlen ausgedrückt besteht das Kollegium in Bad Honnef aus 16 Lehrern, die die derzeit 216 Schüler unterrichten. In Oberpleis unterrichten zurzeit noch 14 Kollegen, von denen "neun bis zehn gerne wechseln würden, darunter auch diejenigen, die die Fakultas in für uns wichtigen Fächern haben", heißt es im Beschluss der Honnefer Schulkonferenz.

Darüber hinaus "könnten die Klassenstärken in der kommenden acht und der dann großen zehn angepasst werden und die Unterrichtsversorgung in den Wahl- und Wahlpflichtbereichen wäre bis zum Schuljahresende 2017/2018 bei einer Schülerzahl von dann noch circa 100 Schülern gesichert", so der Beschluss, der kommende Woche dem Honnefer Schulausschuss vorliegt.

Raumprobleme sieht Wermter auch dann nicht, wenn, einen entsprechenden Beschluss vorausgesetzt, am Standort der KASch parallel eine neue Gesamtschule - gleich mit welchem Träger - vorübergehend einziehen müsste oder ganz dort aufgebaut würde. Die KASch sei dafür groß genug. Auch Claudia Thiele, kommissarische Leiterin der Oberpleiser Hauptschule, könnte einer Zusammenarbeit Vorteile abgewinnen.

"Hier gilt es, die Möglichkeiten auszuloten." Seitens der Schulträger war man zwar in Kontakt, hat aber noch keine konkreten Gespräche geführt. "Wir warten erst einmal ab, bis wir wissen, was die Honnefer in Sachen Gesamtschule beschließen", so Heike Jüngling, zuständige Dezernentin in Königswinter. Vorher mache das wenig Sinn, da die Entscheidung auch Einfluss auf die Hauptschulen haben könnte.

"Wir hatten zunächst überlegt, ob nicht Real- und Hauptschule in Oberpleis kooperieren können, doch das macht die Bezirksregierung nicht mit", so Jüngling weiter. Also müsse man nun überlegen, ob man mit einer anderen Schule zusammengehe, da man den Schülern bis zum Abschluss so viel wie möglich bieten wolle. Allerdings müsste dann aber auch geklärt werden, wie viele Schüler überhaupt nach Honnef wechseln würden oder ob gerade für Kinder aus dem Bergbereich andere Lösungen attraktiver sind. "Aber soweit sind wir noch nicht."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort