"Starkmacher Schule" Ex-Basketballprofi Christian Bischoff in der Realschule Sankt Josef

BAD HONNEF · "Ich bin ehrlich zu Dir", sagt Christian Bischoff und baut von der ersten bis letzten Sekunde seines Motivationsvortrags eine Verbindung zu den Schülern auf, von der so mancher Lehrer träumen dürfte.

 Guter Draht zu den Schülern: Christian Bischoff.

Guter Draht zu den Schülern: Christian Bischoff.

Foto: Frank Homann

Die Erzbischöfliche Realschule Sankt Josef Bad Honnef hatte Bischoff im Rahmen ihres Projekts "Starkmacher Schule" eingeladen, um Schülern Strategien der Selbstmotivation und der Zielsetzung zu vermitteln. Wer der Mann in schwarzen Sportklamotten und dem roten Stirnband ist, darüber klärte Schulleiter Stefan Rost auf: "Er war mit 16 Jahren jüngster Basketball-Bundesligaspieler seiner Zeit, mit 25 Jahren einer der jüngsten Bundesliga-Cheftrainer." Nach 15 erfolgreichen Jahren im Profisport wagte Bischoff den Schritt in die berufliche Selbstständigkeit und führt nun Vortrags- und Seminarveranstaltungen in Firmen und Schulen durch.

Sein Vortrag ähnelt zu Beginn eher einer Stand-up-Show - von einer, mit Bischoffs Worten, "Tschaka, Du schaffst es-Motivation" keine Spur.

Anhand der "Glücks-Pyramide" erklärt er, welche Charaktereigenschaften helfen, Selbstvertrauen aufzubauen und wie sie mit Eigenmotivation ihre Ziele verfolgen können. Seine Hauptanliegen sind Selbstdisziplin, Selbstbewusstsein und die Suche nach dem eigenen, richtigen Weg im Leben. Was alles und wie viel mit Fleiß und Eigenverantwortung erreicht werden kann, verdeutlicht er mit einer Person, die jeder im Raum kennt und mit der er in einer BasketballJugendmannschaft spielte: Dirk Nowitzki. "Null komma null Trainingsdisziplin" habe dieser als Teenager gehabt - was nach einer Kehrtwende in Sachen Fleiß aus ihm geworden ist, sollte den Schülern vor Augen führen: Nicht nur Talent und Begabung sind entscheidend, sondern vor allem der Wille.

Vieles, was Bischoff auf der Bühne sagt, hat man irgendwo schon mal gehört. Den Unterschied jedoch macht seine Rhetorik. Mit der Aussage "Ohne Fleiß kein Preis" verkündet er nicht gerade bahnbrechende Erkenntnisse, doch darum scheint es ihm auch nicht zu gehen. Das authentische Erreichen der Schüler ist das eigentliche Ziel - mit Erfolg. Sogar die Coolness der Zehntklässler, die im Normalfall bei Motivationstrainern nicht mit der Wimper zucken würden, schaffte er zu knacken. Für 90 Minuten wurde mitgemacht, gelacht, sich auch mal der Lächerlichkeit preisgegeben. Und natürlich konzentriert zugehört. Der Traum eines jeden Lehrers.

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