Bürgerversammlung zur Verkehrssituation an der Reichenberger Straße "Es muss unbequem werden"

BAD HONNEF · Die Verkehrsführung und Parksituation auf der nördlichen Reichenberger Straße brennt den Anwohnern weiterhin unter den Nägeln: Rund 50 Bürger nahmen an der zweiten Bürgerversammlung teil, die der Fachausschuss Verkehr im November beschlossen hatte.

 Die Verkehrsprobleme auf der Reichenberger Straße belasten die Anwohner, Lösungen sind noch nicht in Sicht.

Die Verkehrsprobleme auf der Reichenberger Straße belasten die Anwohner, Lösungen sind noch nicht in Sicht.

Foto: Homann

Richard Thomas, Leiter der Bürgerdienste der Stadtverwaltung, meinte zu Beginn, aus Sicht der Verwaltung habe sich - trotz allem weiterhin "bestehenden Regelbedarf" - die Situation in den vergangenen Monaten "zumindest gebessert". Grundlage für diese These seien zwei Messungen seit Oktober 2014 gewesen.

Die Bürger sahen das anders. "Nichts hat sich gebessert", meldete sich ein direkter Anwohner zu Wort. Die Lage sei weiterhin "gefährlich", befand eine Schülerin, die vor allem am Morgen die Parksituation auf der Reichenberger Straße, speziell an den Einmündungen als "viel zu unübersichtlich, vor allem für Kinder" empfindet. Die Probleme aus Sicht der Wortmelder: Autofahrer nutzen jedes bisschen Parkraum, der sich bietet. Die Reichenberger Straße werde in den Nachmittags- und Abendstunden "zur Rennpiste" in Richtung Aegidienberg. "Zum großen Teil sehe ich dort Autos mit Neuwieder Kennzeichen", merkte ein Bürger an.

Früher sei die Situation entspannter gewesen, als die Autos noch teils auf dem Gehwerk parken konnten. Der eigentliche Zweck der Bürgerversammlung, Anregungen für Veränderungen zu sammeln, kam nicht zu kurz. Viele hielten das alternierende Parken für ein probates Mittel, die Verkehrsführung zu beruhigen, also die Markierung versetzter Parktaschen, um den Autofahrern die schnelle Fahrt durch regelmäßige Hindernisse zu erschweren.

Eine langjährige Anwohnerin sprach sich für eine Einbahnregelung aus und für das Anbringen einer Radarfalle. "Alles andere ist nicht gut."

Was einen anderen Vorschlag angeht, nämlich die Ausweisung als Anliegerstraße oder das Verbot für Lastwagen (Lkw haben sich dort schon festgefahren), gab Thomas zu bedenken, man müsse Verschiebungen des Verkehrs im Auge behalten: "Es bringt nichts, wenn die Probleme dann an anderen Stellen auftauchen. Für die Fahrer muss es unbequemer werden." Er sagte, widerrechtlich parkende Autos hätten in der Vergangenheit bereits zu Beschwerden des Müllversorgers geführt, der mit seinen großen Wagen nicht in die Reichenberger Straße hineinkam.

Die Ideen, das Parken nur für Anwohner zu erlauben und grundsätzlich mehr öffentliche Parkplätze zu schaffen, wurde ebenfalls aufgenommen. Richard Thomas verwies auf das laufende Projekt Parkraumbeschaffung. Im Juni soll zu diesem Thema ein umfassendes Konzept für die gesamte Stadt dem Rat vorliegen.

So geht's weiter

Die am Dienstagabend eingegangenen Vorschläge der Bürger für die Verkehrsentschärfung auf der Reichenberger Straße fließen in die Unterlagen der Mitglieder des kommenden Verkehrsausschusses. Er findet am Mittwoch, 29. April, um 18 Uhr im Ratssaal statt und tagt öffentlich. Im Verlauf der Bürgerversammlung kündigte Bürgerdienste-Leiter Richard Thomas an, die Stadt werde noch einmal Messplatten auf der Reichenberger Straße auslegen, um die durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit zu messen. Das seien allerdings keine Radarmessungen, die könne nur die Polizei durchführen. Ein Teilnehmer schlug der Verwaltung vor, sich bei der Sicherheitsbehörde für richtige Kontrollen stark zu machen und Rasen und Falschparken mit Bußgeldern zu ahnden.

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