Gesamtschule in Bad Honnef Erzbistum plant einen Neubau

BAD HONNEF · Die Realschule Sankt Josef stellt ihr Konzept für eine konfessionelle Gesamtschule in Bad Honnef am Dienstagabend dem Schulausschuss vor.

Träger der neuen Schule wäre das Erzbistum Köln. Damit haben die Kommunalpolitiker nun die Wahl zwischen zwei Anbietern. Auch der Hagerhof hatte seinen Hut in den Ring geworfen.

Die katholische Kirche will sich das Angebot etwas kosten lassen. "Nach dem derzeitigen Stand der Planungen wollen wir 22 Millionen Euro investieren", so Michael Kasiske, Sprecher des Erzbistums Köln. Geplant ist, sollte man den Zuschlag erhalten, die neue Gesamtschule im Schuljahr 2016/17 einzurichten.

Von diesem Jahr an würden dann auch an der Realschule keine neuen Eingangsklassen gebildet, die Schule würde auslaufen. Die Investition ist deshalb so hoch, weil das Erzbistum derzeit davon ausgeht, dass man auf dem rund 10.000 Quadratmeter großen Gelände einen Neubau errichten muss. "Wir haben überlegt, den Altbau zu sanieren", so Kasiske.

Aber was dieses Thema angeht, müssten noch Gespräche geführt werden. Gerade mit dem Neubau will das Erzbistum punkten: "Es entstehen der Stadt und den Eltern keinerlei Kosten. Das Erzbistum übernimmt die gesamten Investitionen", betont Kasiske.

Der rund 7000 Quadratmeter große Neubau sei so ausgelegt, dass in der Sekundarstufe I eine Drei- bis Vierzügigkeit und in der Sekundarstufe II eine Zweizügigkeit möglich ist. Selbstverständlich werde das Gebäude so geplant, dass es auch Inklusion erlaubt.

Zudem sei eine etwa 1000 Quadratmeter große Sporthalle an dem Gelände vorgesehen. "Derzeit hoffen wir, mit den Bauarbeiten 2016/17 beginnen zu können, 2018 soll die Schule dann fertig sein", sagt Kasiske. Natürlich sei man sich der Schwierigkeiten bewusst, die die Realisierung eines solchen Neubaus bei laufendem Schulbetrieb mit sich bringt, "aber wir meinen, dass man das stemmen kann."

Aufgenommen werden sollen nach dem Willen des Erzbistums je ein Drittel Hauptschüler, Realschüler und Gymnasiasten. Dabei tritt Kasiske der Kritik entgegen, die Schule sei eben nicht für alle Kinder geeignet, da es sich um eine konfessionelle Schule handle. "Es wird Klassen geben, in der die sonst übliche Konfessionsbindung entfällt", betont er.

Sprich: Geht man von einer Dreizügigkeit aus, dann gibt es eine Klasse, die vom sonst üblichen Anteil von 75 Prozent Katholiken befreit ist. Demnach wäre bei einer Dreizügigkeit die Hälfte der Plätze für katholische Kinder reserviert, der Rest würde unabhängig von einer Religionszugehörigkeit vergeben.

Allerdings: Weil es gewünscht sei, dass die Schule ein katholisches Profil habe, sei der Religionsunterricht bis zur Oberstufe verpflichtend. Das ändere nichts daran, "dass alle Kinder willkommen sind", sagt Kasiske.

Info

In der Sitzung des Bildungsausschusses am Dienstag, 28. Oktober, dürfen beide Bewerber ihre Gesamtschulkonzepte vorstellen. Beginn ist um 18 Uhr im Rathaus, Rathausplatz.

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