Podiumsdiskussion in Bad Honnef Erstwähler fragen Bad Honnefer Bürgermeister-Kandidaten

BAD HONNEF · "Zu bürokratisch, zu langweilig, zu jugendfern" - Politik steht bei jungen Leuten meist alles andere als hoch im Kurs. Das möchte der Stadtjugendring ändern.

 "Politik betrifft jeden" - das vermittelten Sarah Cremer und Tanja Görlich vom Stadtjugendring gestern den Zehntklässlern.

"Politik betrifft jeden" - das vermittelten Sarah Cremer und Tanja Görlich vom Stadtjugendring gestern den Zehntklässlern.

Foto: Werner Melsbach

Knapp zwei Monate vor der Kommunalwahl ist die Honnefer Jugend dazu aufgerufen, die Bürgermeister-Kandidaten all das zu fragen, was ihnen schon lange unter den Nägeln brennt.

Vorausgegangen war eine Umfrage an den weiterführenden Schulen, bei der insgesamt 637 Jugendliche ihre Meinung zu vier Schwerpunktthemen (Verkehr, Schule, Freizeit und Politik) kundtaten. Die Ergebnisse besprachen Sarah Cremer und Tanja Görlich vom Stadtjugendring gestern mit den Zehntklässlern - und damit den potenziellen Erstwählern - der Konard-Adenauer-Schule. Im Anschluss entwickelten die Schüler gemeinsam konkrete Fragen, welche die Bürgermeister-Kandidaten bei einer Podiumsdiskussion Ende Mai beantworten sollen.

Besonders wichtig war den Jugendlichen das Thema "Freizeit": Mehr Sitzmöglichkeiten und ein Grillplatz auf der Insel Grafenwerth müssten her, so die Klassen 10 a und b, und auch an einem "Chill-out-Platz" bekundeten sie Interesse. Ebenfalls problematisch: Die schlechte Busanbindung nach Asbach mache jeden abendlichen Kinobesuch ohne elterliche Chauffeure oder eigenen Führerschein nahezu unmöglich.

Ferner müsse Honnef als Standort für jugendorientierte Franchise-Unternehmen attraktiver gemacht werden, hielten die Teenager fest. Kritisiert wurden zum Thema "Schule" insbesondere der oft mangelhafte Zustand der Sanitäreinrichtungen. Eine modernere Ausstattung stand ebenfalls ganz oben auf der Wunschliste. Und vor allem fragten sich die baldigen Erstwähler: Warum dauert es in der Politik immer so lange, bis Entscheidungen gefällt werden?

Die Umfrage hatte im Vorfeld ergeben, dass etwa zwei Drittel der Befragten eine feste Jugendvertretung in der Honnefer Politik begrüßen würden, aber lediglich jeder Fünfte sich ein aktives Engagement vorstellen könne. "Politik betrifft jeden, auch euch", erinnerte Tanja Görlich. Sarah Cremer ergänzte: "Ihr könnt etwas verändern und eure Stimme zu Gehör bringen. Aber das geht nur, wenn ihr euch auch wirklich aktiv für eure Belange einsetzt."

Die Podiumsdiskussion mit den Bürgermeister-Kandidaten findet am Montag, 19. Mai, in der Aula des Siebengebirgsgymnasiums statt.

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