40 Jahre Musikschule, 30 Jahre Förderverein Ein wichtiges Stück Bad Honnef

BAD HONNEF · Der Verein der Freunde und Förderer der Musikschule der Stadt Bad Honnef setzt sich mit Rat und Tat für die musische Bildung ein. An diesem Wochenende wird ein Doppeljubiläum gefeiert: 30 Jahre Förderverein, 40 Jahre Musikschule.

 Setzen ein Zeichen für die Musikschule: Anne Kaiser (vorne l.) und Tatjana Betz (r.), Reinhild Steinschulte (Mitte l.) und Caroline Schläpfer (r.) sowie Georg Kaiser und Rolf Beitzel (hinten).

Setzen ein Zeichen für die Musikschule: Anne Kaiser (vorne l.) und Tatjana Betz (r.), Reinhild Steinschulte (Mitte l.) und Caroline Schläpfer (r.) sowie Georg Kaiser und Rolf Beitzel (hinten).

Foto: Frank Homann

"Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten." Das sagte einer, der es wissen musste: Gustav Mahler (1860 bis 1911). Musik hat immer eine Wirkung. Sie bildet, verbindet, erfreut. Davon sind wie vor mehr als 100 Jahren der österreichische Komponist die Aktiven des Vereins der Freunde und Förderer der Musikschule der Stadt Bad Honnef überzeugt.

Seit exakt 30 Jahren unterstützt der Verein die Arbeit der Musikschule mit Rat und vor allem auch mit Tat, so auch jetzt bei der Planung, Durchführung und Finanzierung der Veranstaltungen zum 40. Geburtstag der Einrichtung ab Freitag, 7. Juni.

40 Jahre Musikschule, 30 Jahre Förderverein - das "Doppeljubiläum" fällt in eine Zeit, da die klammen Kassen der Stadt in vielem den Ton angeben. Wenn am 19. Juni der Stadtrat über den Haushalt berät, geht es auch darum, ob und wie die hauptamtliche Leiterstelle nach dem altersbedingten Ausscheiden von Rolf Beitzel besetzt wird.

Für den 106-köpfigen Förderverein, an der Spitze Sonderschulrektor a.D. Georg Kaiser und Konzertmeisterin Tatjana Betz, steht fest: Die Musikschule braucht eine qualifizierte, hauptamtliche Leitung. Und sie selbst ist - unverzichtbar.

Dienstagmorgen, in einem Besprechungsraum des Rathauses. Beitzel, Kaiser, Betz und weitere Mitglieder des Fördervereinsvorstandes, konkret Caroline Schläpfer, Reinhild Steinschulte und Anne Kaiser, stecken die Köpfe zusammen: Feinabstimmung für den Festreigen 40 Jahre mit Hunderten von Mitwirkenden vor und hinter den Kulissen.

Natürlich gibt es Sorge um die Zukunft der Musikschule. "Man kann nur hoffen, dass die richtige Entscheidung getroffen wird", so Beitzel. Resignation? Keineswegs. "Die Musikschule läuft wie eh und je und wird es weiter tun", so Steinschulte. Die Planung für das Schuljahr 2013/14 steht. Und von Flaute ist keine Spur: "Jeden Tag gehen Anmeldungen ein", sagt Beitzel. Er geht davon aus, dass der Schülerstand mit um die 300 gehalten wird.

Eine Art Abstimmung mit den Füßen? Sicher: Der Bedarf sei das allerbeste Argument, so der Vorstand. Insofern sei es wichtig, dass Interessenten nicht zögerten, ihre Anmeldung abzugeben. Das gelte nicht nur für Kinder. "Ein Instrument erlernen, das geht in jedem Alter", sagt Georg Kaiser. Er muss es wissen: Erst nach der Pensionierung griff er zum Saxofon. So erfuhr er die Bereicherung durch und die Freude an der Musik und dem gemeinsamen Musizieren.

"Es geht weiter", untermauert Schläpfer. Dafür stehe nicht zuletzt der Förderverein. Seit März 1983 haben die ehrenamtlichen Stunden, die ideelle und die finanzielle Unterstützung, durch Mitgliedbeiträge und Spenden und Sponsorengelder, die, wenn es sein muss, "Klinken putzend" für den guten Zweck eingeworben werden, Rekordmarken geknackt.

Denn neben der tatkräftigen Hilfe bei Veranstaltungen gehört zu den Aufgaben die Absicherung des Finanzbedarfs bei fast allen Veranstaltungen wie Musikfreizeiten, Orchesterreisen, Probewochenenden und mehr. Eines der Hauptanliegen: musikalische Begabung zu fördern, auch dann, wenn sich Familien das nicht leisten können. Zuletzt im Herbst wurden auch erneut Instrumente angeschafft, die zur Verfügung gestellt werden.

Der Vorstand ermutigt alle Familien, sich zu melden. Denn der Nutzen der Musik sei unbestritten. "Ohne Musik keine Sprachentwicklung", so Schläpfer. Musik mache fit, verbinde über sprachliche oder soziale Grenzen hinweg, bilde neue Verknüpfungen im Gehirn. "Eine Lehrerin sagte mir: Mathe mache ich jetzt immer nach der Singpause. Die Kinder sind dann viel konzentrierter", nennt Steinschulte ein plastisches Beispiel.

Ein anderes: Inklusion. Auch die funktioniere perfekt. "Musik macht alle gleich", so Steinschulte. Das Wichtigste: Sie mache "einfach Freude". Wer sich davon überzeugen will, hat nun die Gelegenheit: Das Fest zum 40-Jährigen sei die positive Demo pro Musikschule. Wie der Aufkleber, den der Förderverein machen ließ, und der "hoffentlich bald viele Autos ziert", so Kaiser. Mit dem Satz: "Musik gehört in jedes Haus."

Verein der Freunde und Förderer

Der gemeinnützige Verein der Freunde und Förderer der Musikschule freut sich über jede Unterstützung, um seine satzungsgemäßen Aufgaben wie bisher mit Erfolg wahrnehmen zu können. Mitglied werden kann man ab einem Mindestbeitrag von 13 Euro pro Jahr; Spenden sind stets willkommen.

Jede Zuwendung kommt direkt den Schülern und damit einem wichtigen kulturellen wie sozialen Bildungssektor zugute sowie darüber hinaus dem kulturellen Leben der Stadt. Vorsitzender ist Georg Kaiser, Vize-Vorsitzende Tatjana Betz. Ferner gehören dem Vorstand an Ralf Püllen (Kassierer), Caroline Schläpfer (Schriftführerin), Dorothea Rauw (Instrumentenwartin), Anne Beitzel, Anne Kaiser und Renate Engels (Beisitzerinnen), Marion Reimann-Bender (Elternvertretung), Reinhild Steinschulte (Lehrervertretung) sowie Rolf Beitzel (Musikschulleitung).

Kontakt: Vorsitzender Georg Kaiser, Rufnummer 02244/80193, E-Mail: gakaiser@t-online.de.

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