Schüler gewinnen beim Wettbewerb Ein Ticket zum Mars für den Hagerhof
BAD HONNEF · Schloss Hagerhof fliegt zum Mars: Im Rahmen der Mission "InSight" der amerikanischen Weltraumbehörde NASA "reist" ein Foto der Schule quer durch unser Sonnensystem. Gut 228 Millionen Kilometer muss das Bild, auf einem Chip gespeichert, zurücklegen.
Auslöser ist eine Betrachtungsweise des Planeten Mars von Schülern der Klassen 5 a, 5 c, 7 a und 9 vor den Sommerferien: Beim Schüler-Wettbewerb des Vereins Sternwarte Siebengebirge beschäftigten sie sich interdisziplinär mit dem "Mars Olympus Mons", dem größten Berg unseres Sonnensystems. Mit Erfolg: Christian Preuß und Thomas Haas übergaben am Samstag beim Tag der offenen Tür den Preis, ein astronomisches Teleskop. Und als Draufgabe gab es - das ganz besondere Ticket zum Mars.
Mit dem Teleskop steht der noch intensiveren Beschäftigung der Hagerhof-Schüler mit der, so Haas, "kosmischen Perspektive" nichts mehr im Wege. Wie sie auch beim Verein die Gelegenheit haben werden: Preuß lud die Schüler unter anderem für den 28. September auf das Drachenfelsplateau ein, um dort - allerdings zu nachtschlafender Zeit zwischen drei und sieben Uhr morgens - die totale Mondfinsternis zu beobachten. Und auch den 22. Mai 2016 sollten sich die Schüler notieren: An diesem Tag wird der Mars in Erdnähe stehen; durch Teleskope wird ein guter Blick auf das ferne Untersuchungsobjekt möglich sein.
Vor der Ausrichtung des Schüler-Wettbewerbs war es zunächst der Verein selbst, der in einem Wettbewerb angetreten war. Er beteiligte sich erfolgreich an der weltweiten "VMC Imaging Campaign" der Europäischen Weltraumagentur ESA und erhielt dafür 300 exklusive Marsfotos der Raumsonde "Mars Express". Diese Bilder waren die Grundlage des Schüler-Wettbewerbs, bei dem der Hagerhof und die Integrierte Gesamtschule Oberpleis überzeugten und dafür je ein Teleskop - Gesamtwert: 800 Euro - erhalten. Preuß und Haas dankten dafür der Volksbank Bonn/Rhein-Sieg, die 500 Euro beisteuerte.
Der größte Dank galt den Schülern, die mit den Lehren Anke Noreike (Kunst), Peter Stehr (Deutsch und Kunst) und Dirk Krämer (Physik und Mathematik) Beeindruckendes schufen: Modelle des "Olympus Mons", versehen mit wissenschaftlich fundierten Größenvergleichen, Zeichnungen und vieles mehr waren am Samstag zu sehen. "Wir waren überrascht, dass die ESA einen so jungen Verein unterstützt. Es bestärkt uns in der Idee einer Sternwarte", so Haas. Diese, so Preuß, wäre ein weiteres Alleinstellungsmerkmal für das Siebengebirge.
Grundgedanke kosmischer Perspektive sei auch dies, so Haas: "Es ist eine Erde, eine Menschheit, eine Menschlichkeit." Und genau damit laufe der Verein am Hagerhof "offene Türen ein", sagte Schulleiterin Gudula Meisterjahn-Knebel: "In der Montessori-Pädagogik spielt die kosmische Erziehung eine sehr große Rolle. Das passt wie das i-Tüpfelchen zu unserem pädagogischen Konzept." Von den Schülerarbeiten zeigte auch sie sich tief beeindruckt und sagte dem Verein gerne weitere Zusammenarbeit zu.
