Nell-Breuning-Berufskolleg Ein Schritt zur Zertifizierung

BAD HONNEF · "Normalerweise stehen Verträge am Anfang einer Zusammenarbeit. In diesem Falle jedoch handelt es sich um die Besiegelung einer jahrelangen, fruchtbaren Kooperation", sagte Matthias Menge, Einrichtungsleiter des Haus Rheinfrieden, im Rahmen der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages mit dem Westdeutschen Rundfunk.

 Unterzeichneten den Kooperationsvertrag: (von links) Hans Peter Küpper, Norbert Röder und Matthias Menge.

Unterzeichneten den Kooperationsvertrag: (von links) Hans Peter Küpper, Norbert Röder und Matthias Menge.

Foto: Frank Homann

Das Haus Rheinfrieden Rhöndorf und das darin befindliche Nell-Breuning-Berufskolleg, in Trägerschaft der Josefs-Gesellschaft gGmbH Köln, bietet seit 1952 die Bildungsgänge Handelsschule und Höhere Handelsschule für junge Menschen mit körperlichen Behinderungen. "Schon sehr lange stehen wir in einer engen Beziehung mit dem WDR. Am Donnerstag findet nun die erste offizielle Zertifizierung dieser Verbindung statt", erklärte Helmut Klöckner, Mitarbeiter der Einrichtung.

"Solche Kontakte sind keine Selbstläufer" so Menge. Sowohl er als auch Schulleiter Hans Peter Küpper betonten das "außerordentliche und beharrliche Engagement" Richard Eßers, den für den Sozialdienst verantwortlichen Mitarbeiter der Einrichtung.

Für den WDR war unter anderem Norbert Röder, Abteilungsleiter Personalmanagement, zugegen - um den Vertrag zu unterzeichnen und einige Worte an die zahlreich erschienen Schüler zu richten. "Wir haben eine ganz klare Erwartung: eine qualifizierte Ausbildung ermöglichen und den Anteil der Schwerbehinderten bei uns im WDR zu erhöhen", so Röder.

Im vergangenen Jahr seien von 3500 Bewerbungen nur 20 von Seiten gehandicapter Jugendlicher eingegangen - zu wenig, so der Personalmanager. Er bedankte sich auch bei der Schulleitung in Hinblick darauf, dass man sich für den WDR entschied, wo doch viele Unternehmen gerne mit dem Haus Rheinfrieden kooperieren würden.

Drei ehemalige Schüler des Nell-Breuning-Berufskollegs haben bereits eine Ausbildung beim WDR absolviert. Jan Weber, 19, möchte ein weiterer dieser Azubis sein: "Ich habe vier Wochen ein Praktikum im IT-Bereich des WDR gemacht, und das war die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können. Mir wurde eine Ausbildungsstelle angeboten und die werde ich definitiv antreten", freute sich der Schüler, der auch betonte, dass er den Westdeutschen Rundfunk in Hinblick auf Schwerbehindertenintegration als "Vorreiter" sieht.

In diesem Sinne unterschrieben Menge, Küpper und Röder die Verträge, besiegelten die bisherige Zusammenarbeit und ebneten den Weg für die Zukunft.

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