Wurzelkrippe in der Rommersdorfer Sankt Anna-Kapelle Ein Haus für die Heilige Familie

ROMMERSDORF · Pfarrer Herbert Breuer sparte nicht. Mit reichlich Weihwasser und Weihrauch segnete er nicht nur die Wurzelkrippe in der Sankt Anna-Kapelle, sondern auch die Besucher dieser feierlichen Handlung am ersten Weihnachtstag. "Es ist bereits unsere 22. Krippe", meinte der Rektor der Anna-Kapelle.

 Platz für insgesamt zwölf Figuren und 15 Tiere bietet die Krippe aus Wurzelholz, die noch bis Anfang Februar in der Sankt Anna-Kapelle in Rommersdorf zu sehen ist.

Platz für insgesamt zwölf Figuren und 15 Tiere bietet die Krippe aus Wurzelholz, die noch bis Anfang Februar in der Sankt Anna-Kapelle in Rommersdorf zu sehen ist.

Foto: Frank Homann

"Kinder, die beim ersten Bau unserer Wurzelkrippe noch klein waren, sind jetzt bereits erwachsen." Und die kleineren Besucher von heute gaben beim ausführlichen Betrachten der Krippe nach der Segnung den Schafen ihren Namen. Tabea und Franziska wählten jeweils ein braunes Schäfchen. Phineas suchte sich ein weißes aus, Harry entschied sich für das Ziegenlämmchen, Leonhard wählte das Exemplar, das sich gerade an der Tränke labte. Und Maximilian meinte: "Das schwarze Schaf soll Max heißen." Maximilian Ost (9) unterstützte mit Benjamin Feistner (11) und Stefan Hack (14) bei dieser Segnung Senior-Messdiener Karl-Josef Jakobs (85). Einhellige Meinung: "Das hier ist cool."

Herbert Breuer dankte dem Krippenteam, das auch in diesem Jahr wieder eine sehenswerte Krippe aus fünf Tonnen Wurzelholz errichtete, in der zwölf Figuren und 15 Tiere Platz finden. "Die Krippenmannschaft hat der Heiligen Familie ein Haus gebaut." Der Geistliche zitierte den früheren Kardinal Meisner: "Wo Menschen die Kirche pflegen, da sind auch die Armen gut versorgt." Und er fügte an: "Wo Menschen eine Krippe bauen, da verkommen sie nicht in Einsamkeit."

Das werde in dieser Baugruppe jedes Mal aufs Neue praktiziert. "Ohne die gegenseitige Zuverlässigkeit wäre die Krippe auf der Hälfte steckengeblieben. In der Krippenbauzeit ist niemand allein und einsam. Es wird Hand in Hand gearbeitet. Jeder bringt seine Fähigkeiten ein." Und dies setze sich bei der Pflege der Krippe fort. Breuer: "Eine Krippe lebt ja, sie ist nicht ein für alle Male fertig." Der Rektor der Anna-Kapelle weitete den Hinweis auf gemeinsames Schaffen und den Dank dafür noch aus auf Vereinigungen wie die kfd, die Kleiderstube, die Caritas, aber auch auf Gruppierungen außerhalb der Kirche wie die Awo, auf Vereine und Parteien, "überall, wo sich Menschen für idealistische Dinge einsetzen". Nach der Messe am Heiligen Abend in Rhöndorf sei die Segnung der Krippe in der Anna-Kapelle nun "der zweite Höhepunkt".

Herbert Breuer: "Es erfüllt uns mit Dankbarkeit, dass wir so feiern dürfen. Wir sind dabei, Flüchtlingen eine Heimat zu geben." In den Fürbitten wurde auch ihnen und der Menschen in den Katastrophengebieten dieser Erde gedacht. Ebenso erbaten die Besucher der Messe den Segen für die Krippenbauer, die Mitglieder des Bürgervereins, die Bewohner Rommersdorfs und der ganzen Stadt Bad Honnef.

Breuer: "Wir glauben, dass wir Gottes Segen trinken." So wurden auch "der Anna-Wein und alle anderen Getränke, die wir zu Ehren der heiligen Mutter Anna und der Heiligen Familie trinken wollen," gesegnet. "Regnet es draußen?", fragte der Seelsorger schließlich. Nachdem das verneint wurde, bat Herbert Breuer auf die Terrasse. "Andernfalls hätten wir die 'Party' hier feiern müssen." Und während vor der Kapelle mit Anna-Wein angestoßen wurde, war erstmals Gelegenheit, die Krippe 2014 in dem kleinen Gotteshaus ausgiebig zu bewundern.

Konzerte an der Krippe

Sonntag, 11. Januar: 17 Uhr, "Gotteslob an der Krippe", Orgel: Prof. Dr. Wolfgang Bretschneider, Bonn

Sonntag, 18. Januar: 17 Uhr, "Schöne Stimmen an der Krippe", Orgel: Dr. Sabina Büsch, Sopran: Ellen Heußer, Claudia Ulmer, Flöte: Dorothea Schultes-Lübbecke, Violoncello: Ruth Kügler

Sonntag, 25. Januar: 17 Uhr, Konzert, Orgel: Wilfried Dohr, Sopran: Alexandra Tschida, Violoncello: Alexandra Dittko-Renner

Sonntag, 1. Februar, 17 Uhr, "Abschied von der Krippe", Orgel: Rolf Beitzel, Flöte: Antonia Schwager-Wahl, Oboe: Ulrich Hülder

Geöffnet ist die Krippe täglich in der Zeit von 15 bis 17 Uhr

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort