Bad Honnefer Bauausschuss sieht Bebauung kritisch Edelhoff-Stift: Politik fordert Gesamtkonzept

BAD HONNEF · Er sei "eine Perle von Bad Honnef, die nicht verschandelt werden soll", sagte Folkert Milch (CDU). Ein "sehr sensibler Bereich", an dem "Bebauung sehr kritisch gesehen werden muss. Aber man muss erst mal ermitteln, was überhaupt geht", ergänzte Hans-Heribert Krahe (Bürgerblock).

Und Tobias Karsten (SPD) hätte das Thema gerne vorerst zurückgestellt, um den Aussagen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes nicht vorzugreifen. Es ging um den Park am Edelhoff-Stift: Anträge für das prägende Ensemble und das brach liegende Areal der ehemaligen Drachenquelle beschäftigten den Honnefer Planungsausschuss.

l Edelhoff-Stift: Wie berichtet, gibt es neue Pläne für das Areal an der Hauptstraße. Der Park ist seit vergangenem Jahr vom Privateigner eingezäunt, eine Beteiligung an den Planungen für die Landesgartenschau wurde verneint. Ein potenzieller Investor, der eine Kaufoption auf das Gelände hat, würde dort gerne Bauland schaffen. Dazu müsste der bestehende Bebauungsplan geändert werden; bislang besteht eine Festsetzung für "sozialen Zwecken dienende Gebäude" und "Altenheim" für das ehemalige Stifts-Gebäude, früher Sitz der Verwaltung der Parkresidenz.

Der Ausschuss sah wie die Verwaltung, dass für das Gebiet durchaus Regelungsbedarf besteht. "Es geht darum, herauszufinden, was überhaupt möglich und zulässig ist auf der Fläche", so Stadtplaner Dirk Wiehe. Der Argumentation, dass hierbei "mögliche denkmalschutzrelevante Bereiche", der "stadtbildprägende Baumbestand" sowie die eventuelle Offenlegung und Renaturierung des Möschbachs eine Rolle spielen müssten, schlossen sich die Ausschussmitglieder bei einer Gegenstimme an. Ebenso, dass es eine "konzeptionelle Gesamtlösung" für das Gebiet geben müsse.

Beschlossen wurde auch eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit mit einer Bürgerversammlung. Auf Anträge von SPD und CDU hin soll das Areal in die Planungen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes einbezogen werden, und auch die Parkplatzreihe am Spitzenbach wird mit betrachtet. Dort, so Jörg Heinzelmann (SPD), gebe es nicht einmal mehr einen Gehweg auf dieser Seite. Karl-Heinz Dißmann (Bürgerblock) regte an, noch einmal die Frage eines Wegerechtes im Park zu prüfen. sein Fazit lautete: "Wir sollten Überlegungen zulassen, aber eben auch nicht mehr."

l Drachenquelle: Weit weniger Bauchschmerzen hatten die Ausschussmitglieder, als es um die Gewerbebrache zwischen Au-, Quellen- und Steinstraße ging. Seit der Bad Honnefer Mineralbrunnen 2009 Insolvenz angemeldet hat, tut sich nichts auf dem rund 6000 Quadratmeter großen Grundstück. Jetzt liegt der Stadt ein Entwurf vor, nach dem auf dem Areal Mehrfamilienhäuser 65 Wohnungen gebaut werden sollen. Wie berichtet, hat den Entwurf Klaus Nickel, Ingenieurbüro Nickel GmbH mit Sitz in Bad Honnef, im Auftrag der Eigentümerin Verwaltungsgesellschaft Steinstraße GbR entwickelt.

Angelehnt an die Nachbarbebauung sollen die neuen Häuser zwei- und drei Geschosse plus Staffelgeschoss erhalten. Geplant sind kleinere Wohnungen und einige größere Einheiten sowie Flächen für Büros. "Wir freuen uns, dass es da weitergeht", sagte Wolfram Freudenberg (SPD). Ebenso sahen das die anderen Fraktionen. Angeregt wurde, mit dem Investor über die mögliche Schaffung von öffentlich gefördertem Wohnungsbau zu reden. Die Anregungen will die Verwaltung in die weiteren Gespräche mitnehmen, sagte Wiehe.

Auch die Frage der Stellplätze und der Zufahrt der geplanten Tiefgaragen sowie des entstehenden Verkehrs sollten genau beleuchtet werden, hieß es aus der Politik. Grundsätzlich bestand Einigkeit, dass es am ehemaligen Brunnen vorangehen soll. Der Ausschuss befürwortete einstimmig eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und beauftragte die Verwaltung mit den weiteren Vorbereitungen.

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