Selhofer Bürgerverein Drei Tage lang wurde auf der Helte gefeiert
SELHOF · Und mag es noch so schütten und blitzen - die Selhofer sind immer zum Feiern bereit. Und an diesem verlängerten Festwochenende op Sellef gab es wahrlich das volle Programm mit Dauerberieselung und Gewitter.
Und dennoch: Selbst die Heilige Messe fand am Sonntag beim Wiesenfest des Bürgervereins auf der Helte statt. Zwar nicht unter freiem Himmel, sondern in der Zeltkirche. Aber Pastor Herbert Breuer meinte ganz entspannt: "Es ist hier so schön kuschelig."
Küsterin Susanne Ritter und Helfer des Bürgervereins hatten einen Altar aufgebaut, ihn mit Kerzen, Kreuz und Blumen geschmückt, die Fahne des Bürgervereins aufgestellt. Der Vesper-Chor unter Leitung von Eva Kuhlen sang. Die Hubertus-Schützen mit ihrem Königspaar Markus und Birgit Palm waren dabei. Das Tambourcorps "Frei Weg" unter Leitung von Ingo Olbermann hatte sie alle im Festzug ab der Martins-Kapelle zünftig zur Helte begleitet. Auf diesem Weg konnten die Schirme sogar geschlossen bleiben. Umso schlimmer schüttete es am Ziel wieder. Der Regen trommelte auf das Zeltdach, als Herbert Breuer predigte. Er wünschte allen "Trotz-Geist". Breuer: "Wir feiern dennoch." Rund 100 Besucher nahmen an der Messe teil, in der Herbert Breuer sagte: "Strebt zuerst nach dem Reich Gottes, alles andere wird euch dazugegeben."
Nach dem Hochamt wurde umgebaut. Aus der Kirche wurde Gaststätte. Die "Wiesengriller" mit Chefkoch Wolfgang Kraut hatten Spießbraten, Currywurst und Yam-Yam gekocht. Das macht die zehnköpfige ehrenamtliche Mannschaft seit Jahren. Kraut, gelernter Koch, hatte Bürgervereinschefin Gabriele Herfurt einst angeboten, die Wiesenfest-Küche zu übernehmen. Zum Kaffee gab es dann von den Selhofer Damen gebackenen und von Bäcker Becker gestifteten Kuchen sowie frische Waffeln von den CDU-Frauen. Wegen des ungemütlichen Wetters spendierte der Bürgerverein seinen Gästen noch eine Tasse Kaffee gratis.
Derweil spielten die Rheinbreitbacher Burgbläser unterm Dirigat von Jennifer Pütz. Bevor sie richtig loslegten, machten sie gemeinsame Sache mit "Frei weg".
Dann wurde es heller, und so kamen dann doch noch Kinder, nahmen die große Hüpfburg in Beschlag und vergnügten sich beim Sackhüpfen, Dosenwerfen, Reiten und Schminken. Auch die Selhofer Vereine lieferten sich ihren Wettstreit im Nagelschlagen, Sägen und Kegeln. Es siegten beim Nageln die Gartenfreunde, beim Sägen der Junggesellenverein "Einigkeit macht stark" und beim Kegeln die Sankt Hubertus-Schützenbruderschaft. Für alle Gewinner gab's ein Fässchen Kölsch. Am Sonntagnachmittag füllte sich allmählich der Platz. Und als es später zwischendurch wieder regnete, wechselte die Festgesellschaft eben wieder zurück ins große Zelt.
Auch Tag eins des Wiesenfestes, der Freitag, war noch gut gelaufen. Peter Koller und seine Band begeisterten mit Blues und Rock und Hanne Kah und ihre Band mit Folk-Rock. Kaum hatten sie die Gitarre aus der Hand gelegt, kam das Gewitter.
Am Samstag aber war total Land unter. Mehr Helfer des Bürgervereins als Gäste fanden sich auf der Helte ein, sie rückten in einem Zelt zusammen. Es gab Musik aus der Konserve, denn der engagierte Musiker sagte wegen Hexenschuss ab. Gabriele Herfurt: "Aber wir hatten im letzten Jahr zu unserem Jubiläum so tolles Wetter. Es kann nicht immer so sein."
