Anna-Kirmes in Rommesdorf Die Tradition ist gerettet

ROMMERSDORF · Glück für die Rommersdorfer. Während in der Nachbarschaft Freiluftveranstaltungen buchstäblich ins Wasser fielen, konnte Vizebürgermeister Peter Profittlich am Samstag die Anna-Kirmes mit dem Fassanstich im Trockenen eröffnen. Zwei Schläge - und das Kirmesbier floss.

 Hochamt vor der Anna-Kapelle: Die Messe ist fester Bestandteil der Anna-Kirmes. FOTOS: FRANK HOMANN

Hochamt vor der Anna-Kapelle: Die Messe ist fester Bestandteil der Anna-Kirmes. FOTOS: FRANK HOMANN

Foto: Frank Homann

Profittlich freute sich, dass sowohl das Königs- als auch das Prinzenpaar von 2014, Detlef und Konstanze Peterse sowie Marius Schlaaf und Annika Grünenwald, ein weiteres Jahr amtieren, nachdem beim Schützenfest kein Sieger ermittelt werden konnte.

Auch Manfred Limbach, der Vorsitzende des Rommersdorf-Bondorfer Bürgervereins, dankte den Majestäten für die Ehrenrunde, ebenso den Kirmes-Aufbauhelfern um Michael Steinbach und Martin Schneider sowie dem Spielmannszug des TV Eiche, der drei Tage das Fest musikalisch begleitet, für ihren Einsatz. Diese Truppe hatte unter Stabführung von Benjamin Limbach zuvor die Majestäten sowie den Rektor der Anna-Kapelle, Herbert Breuer, abgeholt und auf den Anna-Platz "gespielt". Zur Zeremonie gehört seit wenigen Jahren auch der Einsatz der kleinen Besucher. Die Kinder zogen den Kirmeskerl am Seil nach oben; zur Belohnung gab's Kirmesbuden-Freichips. Paias-Pate ist Daniel Behr, deshalb trägt der Kirmeskerl dessen abgelegten Anzug. Jana Kroppen, die den Paias baute, modellierte einen Bärenkopf.

Das Duo "Sternenhimmel" holte den Rommersdorfern am Abend förmlich die Sterne vom Himmel. Trotz des Regens, der zwischendurch runterkam, wurde eifrig gefeiert. Schutz bot das große Zelt auf dem Festplatz.

Zu Ehren der Besucher schwenkte Altmeister Stephan Bäsgen das Fähndel. Während des Festzugs gestern trat er erneut in Aktion - bei strahlendem Sonnenschein im Park des Marienhofs. Für die Bewohner gab es einen Korb mit Weinen.

Vorausgegangen war das von Herbert Breuer zelebrierte festliche Hochamt vor der Anna-Kapelle. Nach der Lesung über die wunderbare Speisung am See von Tiberias sagte Breuer in seiner Predigt: "Vom Überfluss wurde gegeben. Alle wurden satt." Ein Thema, das aktuell bleibt. Der Geistliche berichtete von Helen Palit aus den USA und ihrer Armenküche gegenüber einem Feinschmeckerrestaurant mit der Spezialität "geröstete Kartoffelschalen". Breuer: "Und was passiert mit den Kartoffeln?" Sie werden für die Armen verwertet. Breuer: "Wir Menschen können nur miteinander leben, wenn wir viel füreinander übrig haben, in Rommersdorf, in Deutschland, in Europa, weltweit."

Breuer beschenkte das Königspaar als Dank für die Ehrenrunde mit einem zweiten Lebensbaumkreuz. Als Detlef und Konstanze Peterse 2008/2009 erstmals im Amt waren, hatten sie bereits ein Exemplar erhalten. Beim Frühschoppen mit den Rheinbreitbacher Burgbläsern überreichte Limbach der Königin und der Prinzessin Blumen. Die Tradition ist gerettet. Jubiläumspaare durften sich ebenfalls über Präsente freuen.

Am Montag wird die Kirmes um 14 Uhr mit dem Frühschoppen fortgesetzt. 19 Uhr: Platzkonzert, Beerdigung des Kirmeskerls, Ausklang mit Musik.

Neues Königsschild

Pünktlich zur Kirmes war auch das Königsschild für die Königskette fertig geworden. Auf der Rückseite steht "Fortsetzung folgt", was eigentlich auf einen dritten Anlauf gemünzt war. Wie ein Omen: Als Detlef und Konstanze Peterse ihr Schild bestellten, war an eine Verlängerung ihrer Regentschaft nicht zu denken. Vielmehr möchte Detlef Peterse nach seiner Karenzzeit wieder angreifen, um Schützenkaiser zu werden. "Dann wird meine Frau 60."

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