Helene Ramershoven stellt im Kunstraum aus Die Rheinlandschaft prägt die Werke

BAD HONNEF · In dem alten Rheinbreitbacher Fachwerkhaus, in dem Helene Ramershoven aufgewachsen ist, entsteht auch ihre Kunst. Und es scheint, als habe sie alle Rheinromantik, die sie umgibt, förmlich aufgesogen.

 Mit dem lyrischen Titel "Fische wollen auch zum Mond!" hat die Künstlerin Helene Ramershoven aus Rheinbreitbach ihre Ausstellung im Bad Honnefer Kunstraum versehen.

Mit dem lyrischen Titel "Fische wollen auch zum Mond!" hat die Künstlerin Helene Ramershoven aus Rheinbreitbach ihre Ausstellung im Bad Honnefer Kunstraum versehen.

Foto: Frank Homann

Ihrer neuen Ausstellung im Kunstraum gab sie den lyrischen Titel: "Fische wollen auch zum Mond!" Kunsthistorikerin Heidrun Wirth, die zur Eröffnung der Schau die Werke und deren Schöpferin vorstellte, sagte: "Von der Rheinlandschaft ist die Künstlerin zutiefst geprägt, und unendlich sind die Motive, die sich von dort ergeben. Helene Ramershoven formiert sie in immer anderen Techniken."

In diesem kleinen Häuschen entfalte sich ein großes Kraftpotenzial. "Aus unendlichen Recyclingprozessen erwächst pausenlos Neues, oft von dem Material angeschoben, das Helene im Laufe ihres Lebens gesammelt hat." Steine, aber auch Geschichten und - Wollreste. Denn: In ihrem Elternhaus habe sich einst ein Wollgeschäft befunden.

Bis zur bemalten "Häkelleinwand" - ein 1,10 mal 1,30 Meter großer Bildgrund bestehend aus gehäkelten Stäbchenmaschen - war es nicht mehr weit. Heidrun Wirth: "Alles nimmt unter ihren Händen neue Gestalt an, hier zum Beispiel ein altes Backblech, aus dem sie als weiblicher Marcel Duchamp nun die Arbeit ,Silberfischchen? gemacht hat, indem sie kleine, fast gläserne, gehäkelte weiche Wesen mit der strengen Form kombiniert hat. Voller Humor der Titel ,Silberfischchen?, die scheinbar auch zum Mond wollen." Ach ja, der Mond, er spielte im Werk Helene Ramershovens schon immer eine große Rolle. Er kommt nun in einer poetischen Installation sogar auf die Erde.

Wie bei den Surrealisten verwandele sich auch bei Helene Ramershoven das Funktionale zur zweckfreien Poesie und erfahre unter ihren Händen fantastische Verwandlungen, betonte Heidrun Wirth. "Dabei sind die Werke immer in gediegener Handarbeit erstellt, comme il faut, wie man es einst gelernt hat, wie es sich gehört, und so haben ihre Arbeiten etwas Serielles, bisweilen sogar Strenges, sind also mit den wilden Werken einer nächsten Generation, die eigentlich keinen Stich und keine Masche mehr machen kann, gar nicht zu vergleichen."

Ergänzt wird die Ausstellung durch Holzschnitte und Linolschnitte, die die Künstlerin, die von 1985 bis 1992 an den Kölner Werkschulen studiert hat, zu ihrem 40. Geburtstag schuf.

Die Ausstellung im Kunstraum am Rathausplatz ist bis zum 5. April zu sehen, und zwar donnerstags und freitags von 16 bis 19 Uhr und samstags und sonntags von 10 bis 13 Uhr.

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