Barockkonzert in Bad Honnef Die Musik alter Meister im Kursaal

BAD HONNEF · Das deutsch-italienische Ensemble "Epoca Barocca" spielte auf historischen Instrumenten.

 Bereiten sich auf den Auftritt vor: Eva Morsbach (von links), Alessandro Piqué, Katrin Lazar und Luca Quintavalle spielen die Musik alter Meister auf historischen Instrumenten.

Bereiten sich auf den Auftritt vor: Eva Morsbach (von links), Alessandro Piqué, Katrin Lazar und Luca Quintavalle spielen die Musik alter Meister auf historischen Instrumenten.

Foto: Roswitha Oschmann

Luca Quintavalle kam so richtig ins Schwitzen. Und die frühzeitig eingetroffenen Besucher des Kulturring-Konzerts konnten die Anstrengungen des Künstlers noch miterleben. Auf der Fahrt von Düsseldorf nach Bad Honnef war das Cembalo kalt geworden; die Scheinwerfer über der Kursaalbühne sorgten für das Kontrastprogramm. Das Ergebnis: Das Instrument, für das ein Cembalo des 17. Jahrhunderts Modell stand, war völlig verstimmt. So hatte der Musiker aus Como alle Hände voll zu tun, um den rechten Ton wieder herzustellen.

Umso besser war die "Tonlage" während des Konzertes. Die Zuhörer genossen diesen Kammermusikabend des Ensembles "Epoca Barocca". Die Crew führte auf historischen Instrumenten Musik alter Meister auf. Der Römer Alessandro Piqué (Oboe) hat das Ensemble 1997 gegründet, deren vier Mitglieder die Leidenschaft für die Darstellung barocker Musik auf originalen Instrumenten eint.

Die beiden Italiener haben die deutschen Musikerinnen Eva Morsbach (Traversflöte) und Katrin Lazar (Fagott) an ihrer Seite. Dabei konzentrieren sie sich nicht nur auf die bekannten Werke, sondern konnten durch musikhistorische Forschungsarbeit auch schon viele wertvolle Raritäten entdecken.

Sieben Komponisten des späten 17. und des 18. Jahrhunderts hatte das Ensemble für das Konzert ausgewählt. Mit einer Triosonate e-Moll von Johann Adolf Hasse starteten sie die Veranstaltung, bei der dann alle vier Musiker gemeinsam zum Einsatz gelangten und mit spielerisch hohem Niveau überzeugten. Hasse (1699-1780) war sehr fleißig - er schuf allein 80 Opern im italienischen Stil.

Er stammte aus Hamburg, war Tenor an der Oper am Gänsemarkt, reiste später nach Italien, um in Neapel Komposition zu studieren und heiratete dort die Sängerin Faustina Bordoni. August der Starke engagierte ihn. 30 Jahre lang wirkte Hasse als Hofkapellmeister in Dresden - mit großem Erfolg. Auch Thomaskantor Bach besuchte gern die Oper, um "hübsche Liederchen" von ihm zu hören.

Auch ein Werk von Bach stand auf dem Programm, ebenso Kompositionen von Schaffrath, Platti, Locatelli, Fasch, Telemann und Vivaldi als Abschluss. Ohne Zugabe ließ das begeistert applaudierende Publikum das Ensemble am Ende nicht von der Bühne.

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