Blutspenden in Bad Honnef Die Mission lautet: Leben retten

BAD HONNEF · Jeder kann ein Lebensretter sein - und genauso kann jeder einmal auf einen Lebensretter angewiesen sein. Die Botschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ist unmissverständlich: Wer Blut spendet, rettet Leben - garantiert. Bereits eine einzige Konserve ist im Kampf gegen schwere Krankheiten eine große Hilfe.

 Eva Bundemann vom DRK Bad Honnef bereitet in der Konrad-Adenauer-Schule alles für den Blutspendetermin vor.

Eva Bundemann vom DRK Bad Honnef bereitet in der Konrad-Adenauer-Schule alles für den Blutspendetermin vor.

Foto: Homann

Beim gestrigen Blutspendetermin in der Konrad-Adenauer-Schule (KASch) erinnerte der Honnefer Ortsverband des DRK daher: Ohne Blutspender ginge in Kliniken und Krankenhäusern gar nichts. Denn der Bedarf an Blutkonserven ist immens. Täglich werden alleine in den Regierungsbezirken Düsseldorf und Köln rund 900 Konserven zur Therapie bei Unfällen, Operationen und schweren Krankheiten benötigt; in ganz NRW sind es pro Tag sogar stolze 3000. Ohne neue Spenden würde der Blutvorrat maximal etwa fünf Tage reichen.

Dabei wäre dieser Engpass eigentlich leicht zu beheben: Gerade einmal drei Prozent aller Deutschen gehen regelmäßig zur Blutspende. Mit mehr Spendern ließe sich der Vorrat wesentlich schneller und langfristiger aufstocken. In Bad Honnef kann das DRK bei den vierteljährlichen Spendeterminen mit je etwa 75 bis 80 Spendern rechnen; während der Grippewellen sind es entsprechend weniger. Allerdings ist die Anzahl an Spendern im Laufe der Jahre zurückgegangen. Früher seien es zu Spitzenzeiten um die 120 pro Termin gewesen, erklärt Brigitte Waßmann, Leiterin der Bad Honnefer Blutspendeabteilung. Damit mache sich auch in Bad Honnef ein deutschlandweiter Negativtrend bemerkbar. "Wir haben viele junge Erstspender und auch viele ältere Stammspender, aber Spender aus den mittleren Altersschichten vermissen wir." Im Alltagsstress gehe die Blutspende neben Beruf, Familie und Verein oft schlichtweg unter.

Dabei ist das Blutspenden nach wie vor ein Verdienst von unschätzbarem Wert. "Statistisch braucht jeder Dritte mindestens einmal im Leben eine Blutkonserve", erinnert Waßmann. Die harte Wahrheit laute: Es kann jeden treffen - und zwar jederzeit. Von daher sei es sinnvoll, selbst zur Spende zu gehen; denn im Notfall sei man froh, wenn andere dasselbe tun. Diese Ansicht teilt auch Birgit Baust, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit des Blutspendedienstes West. Sie lobte die zahlreichen Freiwilligen, die zum Spendetermin in der KASch erschienen waren: "Das sind Menschen, die sich kümmern, die auch nach rechts und links schauen und für ihre Mitmenschen sorgen. Das sind Lebensretter."

Trotz Grippewelle war das Fazit des ersten Blutspendetermins im neuen Jahr zufriedenstellend: Die relativ hohe Zahl an jungen Erstspendern habe die zu erwartenden Einschnitte abgefedert. Dennoch sei immer Luft nach oben: "Unsere Mission lautet Leben retten", so Baust. "Das können wir aber nur, wenn sich auch weiterhin genügend Leute zur Spende bereit erklären." Immerhin sei nichts so einfach wie ein Leben zu retten: Es dauere höchstens eine Viertelstunde und koste nur einen halben Liter Blut.

Typisierung

Bei dem Blutspendetermin am Sonntag wurde den Spendern in Kooperation mit der Stefan-Morsch-Stiftung die Möglichkeit geboten, sich als Knochenmark- und Stammzellenspender registrieren zu lassen. Diese sogenannte Typisierung wird im Rahmen der regulären Blutspende vorgenommen; mit einem Stich kann so gleich zweimal geholfen werden.

Die ausgewerteten Daten werden anonym in der Knochenmark- und Stammzellenspenderkartei der Stefan-Morsch-Stiftung sowie im zentralen Register in Ulm gespeichert, um bei Bedarf passende Spender, etwa für Leukämie-Patienten, ermitteln zu können. Denn oft reichen Bestrahlung und Chemotherapie nicht aus, um den Blutkrebs zu besiegen - die Transplantation von Knochenmark oder Blutstammzellen eines gesunden Spenders sind dann für die Patienten die letzte Hoffnung auf Heilung. "Wir machen uns jedes Mal auf die Suche nach einem genetischen Zwilling", so Udo Vögeler von der DRK-Zentrale. "Jeder, der sich typisieren lässt, landet automatisch in der Datenbank und hilft damit anderen."

Blutspende Bad Honnef

Der DRK-Ortsverband Bad Honnef lädt immer vierteljährlich zur Blutspende ein; der nächste Termin ist am Sonntag, 7. Juni, erneut in den Räumen der Konrad-Adenauer-Schule. Generell kann jeder, der sich gesund fühlt und mindestens 50 Kilogramm wiegt, spenden gehen. Das Mindestalter beträgt 18 Jahre; Erstspender dürfen das 68. Lebensjahr nicht überschritten haben. Die 14 Helfer des Honnefer DRK geben allen Spendern vor dem Nachhauseweg stets die Gelegenheit, sich mit einem kleinen Frühstück zu stärken.

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