Linzer Straße Die Großbaustelle rückt näher

BAD HONNEF · Großbaustelle, zweiter Akt: Ende des Jahres soll der Umbau der Linzer Straße von der Berck-sur-Mer-Straße bis zum Floßweg beginnen. Die Verwaltung stellte am Dienstag die Pläne vor.

Vor allem die Abwicklung der Baustelle und Details wie der Mini-Kreisel am Floßweg bereiten Anwohnern Bauchschmerzen. Die Verwaltung wartet noch auf den Bewilligungsbescheid zu Landeszuschüssen - angesichts Kosten von 980 000 Euro und klammer Stadt-Finanzen ein wichtiger Punkt. Man sei zuversichtlich, dass er in Kürze vorliege, hieß es. "Die Maßnahme ist für 2014 eingeplant in den Stadtverkehrsförderplan", teilte ein Sprecher der Bezirksregierung Köln auf GA-Anfrage mit. Man arbeite daran, dass der Bescheid noch 2014 erfolge.

Ausbauplanung:

Für die Verwaltung erläuterte Jutta Schmidt, Ziel sei mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer auf der Hauptverkehrsader, die heute von 16.000 Autos in 24 Stunden befahren werde. Der stellenweise unbefestigte Randstreifen soll rheinseitig durch Parknischen und einen kombinierten und 2,50 Meter breiten Gehweg mit dem Hinweis "Für Radfahrer frei" ersetzt werden. Bergseitig ist ein 1,50 bis zwei Meter breiter Gehweg geplant. Die Fahrbahn werde 6,50 Meter breit wie im ersten Abschnitt. Vorgesehen ist ein barrierefreier Ausbau, etwa an Bushaltestellen, eine Mittelinsel an der Franz-Josef-Schneider-Straße und eine Ampel in Höhe Feilweg.

Zeitplan und Abwicklung:

Es sei davon auszugehen, dass etwa ab Dezember vorbereitende Arbeiten anstehen, die Baustelle dann Anfang 2015 Fahrt aufnehme. Gebaut werden soll auf den 360 Metern Gesamtlänge in vier Abschnitten. Hierbei werde die Straße, beginnend im Süden auf rheinzugewandter Seite, je einseitig 180 Meter gesperrt und dort gearbeitet. Der Verkehr werde per Ampel einspurig vorbeigeführt. Die Bauzeit sei mit 18 Monaten veranschlagt. Über Zweischichtbetrieb und Samstagsarbeit soll sie verkürzt werden. Der Gutachter schätzt, dass die Straße während des Baus 12 000 Autos täglich aufnehme. Umleitungen seien nicht möglich. Auf Anregung von Gewerbetreibenden und Anliegern solle erneut geprüft werden, wie für Entlastung zu sorgen ist.

Anliegerkosten:

Die Baukosten seien nach dem Kommunalen Abgabengesetz (KAG) "beitragsfähig", so Jürgen Stewald vom Steueramt. Heißt: Die Anlieger werden zur Kasse gebeten, "dazu sind wir sogar verpflichtet". Wie berichtet, waren im Fachausschuss 360.000 Euro Anliegerbeiträge genannt worden. Für den verbleibenden Stadt-Anteil gebe das Land bis zu 60 Prozent. Einer "vorsichtigen Schätzung" vor Endabrechnung zufolge kämen auf Anlieger 12,50 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche zu, so Stewald am Dienstag; Gewerbebetriebe zahlten mehr. Vorauszahlung bei Baustart: zehn Euro pro Quadratmeter. Ein Knackpunkt könnte werden: Auch Eigner von zweiseitig erschlossenem Grund müssten mit Beiträgen rechnen, so Stewald.

Anliegerkritik:

Kritik äußerten Anlieger erneut am Mini-Kreisel am Floßweg. Dieser behebe nicht das Problem, dass von Norden kommend fast ungebremst in den Floßweg gefahren werden könne; eine rechtwinkelige Ausfahrt sei besser. Auch sei der Kreisel, laut Schmidt Beschluss der Politik und nach Beschwerden etwas verschoben, zu nah an Grundstücksausfahrten. Und am Friedhof fehle ein gesicherter Überweg; gerade ältere Menschen seien zu riskanten Querungsmanövern gezwungen. Die Sinnhaftigkeit eines zweiten Mini-Kreisels wurde in Zweifel gezogen, viele Fahrer sausten an jenem an der Berck-sur-Mer-Straße über die Mitte. "Auch Bauhof-Fahrzeuge, und das so schnell, dass Ladung verloren geht", so eine Bürgerin.

Info: Telefon 02224/184197, -184216 (Straße),- 184135 (Beiträge),- 184219 (Abwasser)

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