Städtebauförderprogramm für die Linzer Altstadt Die Bunte Stadt soll schöner werden

LINZ · "Die Stadt Linz am Rhein ist im Vorjahr in das Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm, Historische Stadtbereiche, aufgenommen worden, das Immobilienbesitzern bei umfassenden Sanierungsmaßnahmen in der Altstadt Fördermittel in Höhe von maximal 30.000 Euro in Aussicht stellt", erklärte Bürgermeister Hans Georg Faust am Dienstag zu Beginn der Bürgerversammlung in der Stadthalle.

 Als Kulisse für diverse Feste - hier das Altstadtfest - ist Linz mit seinem historischen Stadtkern stets ein Hingucker. Mit den Sanierungskonzept soll es aber auch attraktiver Standort für Wohnen und Arbeiten werden.

Als Kulisse für diverse Feste - hier das Altstadtfest - ist Linz mit seinem historischen Stadtkern stets ein Hingucker. Mit den Sanierungskonzept soll es aber auch attraktiver Standort für Wohnen und Arbeiten werden.

Foto: Frank Homann

Eingeladen zu dieser hatte er zusammen mit Stadtplaner Friedrich Hachenberg sowie dem Raum- und Umweltplaner Norman Kratz vom Bopparder Planungsbüro "Stadt-Land-plus", das mit der Erstellung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) beauftragt worden ist.

"Sie alle sind mit den Geschicken unserer Stadt verknüpft, für die als Mittelzentrum der historische Stadtkern von großer Bedeutung ist", sagte Faust zu den rund 60 Linzern, die seiner Einladung gefolgt waren. Er hoffe, dass sich noch mehr Bürger bereit erklären würden, ihn und das Planungsbüro auf einem langen Weg zu begleiten, der möglicherweise über ein Jahrzehnt dauern werde.

"Engagierte Bürger haben die Teilnahme an dem Förderprogramm auf den Weg gebracht, das einzelnen Sanierungsprojekten Unterstützung verspricht", erinnerte der Stadtchef. Allerdings sei dies nur die Initialzündung, um ein Feuer zu entfachen, das Linz hoffentlich in neuen Glanz erstrahlen lasse.

"Während das Programm die Kommunen bei der Gestaltung von Straßen, Wegen und Plätzen unterstützt, fördert es in einem Zeitraum von zwölf Jahren Privatleute, die in der Altstadt, also innerhalb der ehemaligen Stadtmauer, erhaltenswerte Gebäude umfassend modernisieren und instandsetzen", erklärte Hachenberg.

Die Maßnahme müsse sich aus dem Entwicklungskonzept ableiten lassen, über die Höhe der Förderung - maximal 30 Prozent der Gesamtkosten oder aber bis zu 30.000 Euro - entscheide der Stadtrat.

"Das ISEK fasst als Voraussetzung für eine Förderung alle Themenbereiche der Innenstadtentwicklung, also auch soziale Komponenten, zusammen und betrachtet darüber hinaus auch die Gesamtstadt wie ihre überörtlichen Bezüge", führte Kratz aus. Ein wesentlicher Punkt sei die Einbindung der Bürger in den Erneuerungsprozess.

Schließlich solle die Altstadt nicht nur als Kulisse dienen, sondern attraktiver Standort für Wohnen, Arbeiten, Kultur und Tourismus werden. "Eine der Kernfragen dürfte sein, wie in der Linzer Hanglage etwa eine stadtverträgliche Mobilität erreicht und die Altstadt somit an den demografischen Wandlungsprozess angepasst werden kann", hob der Planer hervor, um sich dann Stärken und Schwächen der Stadt zu widmen.

Schwierigkeiten, die Leerstände zu beseitigen, dürfte die kleinteilige, oft verwinkelte Struktur der Bebauung bereiten. So können die meisten Obergeschosse nur über die Ladenlokale im Erdgeschoss erreicht werden. "Parallel dazu besteht generell ein hoher Sanierungs- und Modernisierungsbedarf etwa hinsichtlich der Bäder und der Heizungen", erklärte Kratz. Außerdem fehle eine zeitgemäße touristische Infrastruktur, monierte er.

Aussichtslos ist die Lage jedoch keineswegs. "Die Linzer Altstadt ist als eine der schönsten in ganz Rheinland-Pfalz bekannt und sie verfügt über eine äußerst lebendige Vereinsstruktur sowie über überaus engagierte Bürger", machte Kratz den Linzern Mut.

Diese müssten allerdings ihre "Schätze heben" wie etwa den kunsthistorisch bedeutenden Marienaltar oder die überaus attraktive Baukultur, den "Rheinsteig" oder das Bürgercafé. "Wir erhoffen uns von Ihnen viele kreative Anregungen für die Entwicklung der Linzer Innenstadt und freuen uns auf Ihre Vorschläge", entließ Faust die Bürger.

Weitere Informationen zum ISEK gibt es bei der Stadt, www.linz.de und bei der Verbandsgemeinde, www.vg-linz.de, wo die Bürger auch ihre Ideen und Vorstellungen einreichen können.

Nächste Gespräche und Informationsveranstaltungen

In zwei Wochen werden vier Expertengespräche angeboten über Handel, Gastronomie und Tourismus, über Baukultur/Stadtbild, über Soziales, Bildung und Ehrenamt sowie über Mobilität, Infrastruktur und Klimaschutz.

Am bundesweiten Tag des Städtebaus, Samstag, 9. Mai, wird ab 10 Uhr ein Stadtspaziergang mit anschließender Präsentation der ISEK-Zwischenergebnisse angeboten.

Handlungsschwerpunkte und erste städtebauliche Entwürfe wird "Stadt-Land-plus" auf der 2. Bürgerversammlung am Montag, 27. Juli, ab 19 Uhr in der Stadthalle vorstellen.

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