Rommersdorf-Bondorfer Bürgerverein Detlef Peterse holt den Schützenkönigstitel

ROMMERSDORF · Er hat es wieder getan. Fünf Jahre Zwangspause lagen hinter Detlef Peterse (52). Nun durfte der Schützenkönig von 2008 den Satzungen entsprechend erstmals wieder auf den Rumpf des Königsvogels des Rommersdorf-Bondorfer Bürgervereins zielen - und wurde erneut König.

 Duell unter Freunden: Detlef Peterse (links) und August Heinen machten das Königsschießen unter sich aus.

Duell unter Freunden: Detlef Peterse (links) und August Heinen machten das Königsschießen unter sich aus.

Foto: Oschmann

Dem Titelgewinn ging ein heißes Duell mit August Heinen voraus. "Ich möchte es gern wieder werden", sagte Peterse nach seinem ersten Schuss. Nicht alle, die vorher mit auf die Pfänder gezielt hatten, waren zum Weitermachen zu bewegen. Oder sie durften nicht, so wie Uschi Weber, die den Schweif abschoss: Frauen sind in Rommersdorf bisher beim Titelkampf nicht dabei.

"August, August, August...", skandierten die Umstehenden am Schießstand. Und August Heinen trat an. Es folgten 63 Schüsse der beiden Kandidaten. "Ruhe am Stand", rief Schießleiter Herbert Kroppen. Es knisterte vor Spannung. Konstanze Peterse (53) drückte ihrem Mann die Daumen: "Ich höre mein Herz klopfen, so aufgeregt bin ich."

Das Publikum starrte gebannt auf die Reste des Vogels. Heinen holte ein großes Stück herunter. Aber: Ein winziges Fitzelchen hing da noch. Co-Schießleiter Klaus Krüger machte für den Konkurrenten das Gewehr parat. Und Peterse putzte mit dem 294. Schuss den Rest des Vogels weg.

Der neue König jubelte, die Männer hoben ihn auf ihre Schultern. Die Damen riefen: "Ein neues Kleid!" und trugen die glückliche Königin auf Händen. Auf Kroppens Kommando erklang ein dreifaches "Horrido". Peterse holte sich den Siegerkuss seiner Frau ab, dann lag er August Heinen in den Armen. "August hat die Vorarbeit geleistet", meinte der neue Regent dankbar. "Wie in der Schule. Da haben wir uns auch gegenseitig geholfen."

Die Klassenkameraden teilten sich in der Konrad-Adenauer-Schule eine Bank. Nur der Königstitel ist unteilbar. "Ich wollte es heute werden", meinte Heinen ein bisschen traurig. Der König freute sich: "Das ist ein echter Hammer." Auch Bürgermeister Otto Neuhoff gratulierte dem gelernten Elektromotorenbauer und Tätowierer. Am liebsten hätte das neue Stadtoberhaupt in den Wettbewerb eingegriffen. "Erst Bürgermeister, dann König", flachste er. Aber da er erst während des Wahlkampfs in den Bürgerverein eingetreten war, durfte er noch nicht ran. Ein Jahr Mitgliedschaft ist Vorbedingung.

Sehr viele Mitglieder des Bürgervereins gehören dem Spielmannszug des TV Eiche an. Ausschließlich Eiche-Musiker schossen in der Endphase des Wettbewerbs noch mit. Mit König Detlef Peterse und Prinz Marius Schlaaf (18) holten zwei Musiker dieser Truppe die Titel.

Die Junggesellen packten sich den neuen Prinzen auf ihre Schultern und sangen nach der Beatles-Melodie "Yellow Submarine": "Wir sind die Jungs vom Spielmannszugverein, Spielmannszugverein..." Schlaaf absolviert eine Ausbildung im Restaurantfach, ist Eiche-Trommler, Mitglied der KG Halt Pol und fährt gern Motorrad. Seine Prinzessin "engagierte" er per Telefon: Annika Grünenwald (17), Sibi-Schülerin, aktive Tänzerin und Tochter des Abteilungsleiters des Spielmannszuges, wird ihn durch das Regenten-Jahr begleiten.

Die Pfänderorden

Königsvogel: linker Flügel: Herbert Breuer (41. Schuss), rechter Flügel: Martin Stahl (104. Schuss), Kopf: Michael Steinbach (165.), Schweif: Uschi Weber (231.), Rumpf: Detlef Peterse (294.).

Prinzenvogel: linker Flügel: Jan Hurrelmann (39.), rechter Flügel und Schweif: Daniel Behr (75./203.), Kopf: Benny Limbach (149.), Rumpf: Marius Schlaaf (274.). Auf den Prinzenvogel-Rumpf hielten auch Benny Limbach und Fabian Ried.

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