Auch Wally Feiden las vor Der neidische Gänserich

AEGIDIENBERG · Beim Vorlesetag in der Theodor-Weinz-Schule hören die Kinder viele verschiedene Geschichten

 Aus dem Kinderbuch "Der kleine Elch" liest Schulsekretärin Claudia Wintersberg vor.

Aus dem Kinderbuch "Der kleine Elch" liest Schulsekretärin Claudia Wintersberg vor.

Foto: Frank Homann

Die Aegidienberger Autorin Katharina Bouillon kam mit ihrem eigenen Buch in die Theodor-Weinz-Schule. Schulsekretärin Claudia Wintersberg wählte das Kinderbuch "Der kleine Elch". Anne Bialkowski vom Büchereiteam der Evangelischen Kirchengemeinde Aegidienberg griff zu "Gregs Tagebuch Nr. 9". Monika Jostes, Leiterin der Bücherei der katholischen Pfarrgemeinde Sankt Aegidius, hatte sich für "Spuk in der Schule" entschieden.

Und Wally Feiden saß auf einem grünen Sofa im Betreuungsraum der Schule. Um sie drängten sich sieben Kinder aus den Klassen eins und zwei, die der früheren Bürgermeisterin zuhörten. "Ich freue mich, dass ich, obwohl ich nicht mehr im Amt bin, wieder gefragt wurde, ob ich mitmache", sagte Feiden, die seit Beginn der Vorleseaktion dabei ist. Als Rita Bachmann 2008 die Leitung der Grundschule übernahm, hatte sie diesen besonders schönen Tag in der Adventszeit eingeführt.

Wally Feiden hatte gleich zwei Bücher eingesteckt. "Jana und der kleine Stern" und "Lustige Geschichten". Die Aegidienbergerin fragte die Kinder: "Was mag das nur für ein Vogel sein?" Es war ein Gänserich, der sich in der Geschichte allerdings vielen Verwandlungen unterzog. Mal traf er einen Schwan, von dem er den Schwanenhals erbat, mal einen Pelikan, mit dem er den Beutelschnabel tauschte. Die Stelzen-Beine erhielt er vom Kranich, vom Raben die kleinen, schwarzen Flügel, vom Hahn Kamm und Stimme. Nachdem der Gänserich auch noch den bunten Schweif eines Pfaus trug, sah er aus "wie niemand auf der Welt", las Feiden vor.

Aber während der Gänserich noch sehr stolz auf seinen langen, dünnen Beinen spazieren ging, begegnete er einer Schar Gänse, die ihn auslachten. "Kikeriki, ich bin der schönste Vogel allhie", krähte der Gänserich, der mit seiner Neuausstattung aber auch nicht fressen, fliegen und schwimmen konnte. Und als ihn sich der Fuchs schnappte, da hatte er die Rettung den Gänsen zu verdanken, die den Fuchs so lange zwickten, bis der Schlawiner den Gänserich losließ. Staunend hörten Alina, Annika und Ronja zu. "Und was machte der Gänserich?" fragte Feiden. Er tauschte wieder. "Was gab er dem Hahn zurück?" Die Kinder riefen: "Das Kikeriki." Als der Gänserich wieder ein Gänserich war, meinte die frühere Bürgermeisterin: "Es lohnt sich nicht, auf andere neidisch zu sein." So verging die Vorlesestunde wie im Flug. Und die Aktion machte eines - Lust auf Lesen.

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