Bad Honnefer Innenstadt Der Martini-Markt brummt

BAD HONNEF · Was waren denn das für bunte Vögel? Nein, natürlich sind nicht die Zehntausende Besucher des Martini-Marktes gemeint, sondern die stolzen Raben, die an allen Ecken zwischen Stroh, Maiskolben und Kürbissen hockten und von dort aus das fünftägige Geschehen in der Bad Honnefer Innenstadt aufmerksam verfolgten.

So schön sind Dekorationsgegenstände aus Naturprodukten.

So schön sind Dekorationsgegenstände aus Naturprodukten.

Foto: Frank Homann

Eine hübsche neue Dekoration, die der Macher dieses Marktes, Jürgen Kutter, aufgetan hatte. Und noch viel mehr dieser Vögel aus Stahl waren an einem Stand zu entdecken. An mehr als 100 Buden konnten die Gäste bei diesem "MM" des Centrum e.V. stöbern.

"Der Markt ist noch schöner geworden", meinte Geschäftsfrau Philomena Archut begeistert. "Und hier drinnen läuft der Laden. Viele neue Kunden sind da und Stammkunden, die seit Jahren von außerhalb immer zum Martini-Markt kommen, das Flair genießen und gleichzeitig ihren Einkauf erledigen." Und gestern: Da brummte der Markt erneut. Und Sonnenschein gab's obendrein.

Dickes Lob kam von Besuchern, die sich zwischen Bahnhofstraße, Fußgängerzone und Kirchplatz treiben ließen und die hübschen Waren in den Büdchen im Fachwerkstil unter die Lupe nahmen. Kerstin Starkloff aus Hamburg war zufälligerweise zur Martini-Zeit in Bad Honnef. "Es ist beeindruckend. So einen schönen Markt habe ich noch nicht gesehen. Ich habe sogar einige Weihnachtsgeschenke hier ergattert. Vielleicht komme ich nächstes Jahr wieder." Porzellanhäuschen, exotische Dekorationen, Wollsocken, Schals, Schirme, Plüschtiere, Liköre, Honig, Tee, Schmuck aus Silber, Gold oder auch Bernstein waren zu haben. Liudia Gudauskine aus Littauen hatte erneut die weiteste Reise unter den Händlern, um ihre Kreationen aus dem "Gold des Nordens" anzubieten und war auch diesmal von dem Markt beeindruckt.

Am Stand des Lions-Clubs Siebengebirge gab es selbst gemachte Konfitüren und Gebäck, aber auch Mineralwasser. Wasser? Manche Kunden staunten. Aber dann erfuhren sie: Der Erlös des Marktverkaufes ist für das Krankenhaus in Puma bestimmt, das vom Lions-Club unterstützt wird. Dort wurde auch ein Brunnen gebohrt. Mit dem Verkauf des Wassers soll sich irgendwann der Betrieb der Klinik finanzieren. Chirurg Michael Schidelko wird dort bald seinen 50. Einsatz absolvieren und freute sich über das Interesse der Marktbesucher.

Eröffnung des Martini-Marktes
57 Bilder

Eröffnung des Martini-Marktes

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Der Eine-Welt-Laden der evangelischen Kirche war vertreten. Für das Caritas-Kinder-Krankenhaus in Bethlehem verkauften Mitglieder der Pfarrei Sankt Johann Baptist Selbstgearbeitetes, aber auch geschnitzte Krippen aus dem Heiligen Land. Die Drachenfels-Puppenbühne spielte ebenfalls zugunsten der Kinder von Bethlehem. Nur gut, dass in dem Stück die kleinen Zuschauer den Zahnarzt verzauberten. So behandelte er dann doch den Drachen, der geheilt wieder zum Martini-Markt eilte, um von den vielen leckeren Sachen zu naschen.

Auf dem Marktplatz und neben der Kirche duftete es nach gebackenen Maronen, nach Fisch, der am offenen Feuer geflämmt wurde, nach Kesselsknall und Reibekuchen, nach Würstchen, Pizza und Haxen, nach Seelen vom "Zauberbäcker", nach Zuckerwatte und Glühwein. Und wer sich dann abends noch in das nostalgische Holz-Riesenrad setzte und von weit oben auf den 19. Martini-Markt im Lichterglanz schaute, freute sich schon jetzt auf den Jubiläums-Martini-Markt im kommenden Herbst 2015.

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