Bürgermeisterin Wally Feiden Der Kehrtwende zur Gesamtschule müssen Beschlüsse folgen

Siebengebirge · "Es fällt schon schwer, dem atemberaubenden Meinungswechsel der politischen Mehrheiten in Königswinter zu folgen", sagte Bad Honnefs Bürgermeisterin Wally Feiden am Montag zur Kehrtwende beim Thema gemeinsame Gesamtschule.

Königswinters CDU und FDP, die Königswinterer Wählerinitiative (Köwi) und die Freien Wähler (FWK) wollen im Schulausschuss morgen einen Prüfauftrag für eine Lösung mit Honnef erteilen. Damit ist dem Antrag eine breite Mehrheit so gut wie sicher. Und eine Gesamtschule mit zwei Standorten in Oberpleis sowie in Honnef scheint erstmals möglich.

Wie berichtet, hatte der Honnefer Stadtrat eine Lösung mit Teilstandorten immer befürwortet. "Unsere Tür stand immer offen und tut es noch", so am Montag Schulausschussvorsitzende Petra Kansy. Anders in Königswinter, so Feiden: Noch im Moderationsverfahren bei der Bezirksregierung habe es ein "harsches Nein" der Verwaltung zu zwei Standorten gegeben, da diese bisher durch die Politik nicht gestützt wird.

Das könnte ab morgen anders aussehen. Zu viel Euphorie wollte bei Feiden aber nicht aufkommen. "In der gegenwärtigen Situation können wir uns nicht mit einer bloßen Absichtserklärung für irgendeine ferne Zukunft zufriedengeben. Die Eltern in der Stadt Bad Honnef brauchen für ihre Kinder Planungssicherheit.

Wenn Königswinter nun also doch eine Dependance wirklich will, wird der dortige Bildungsausschuss nach meiner Meinung unbedingt eine sofortige Sonderratssitzung einfordern müssen, damit alle Weichen für den Startschuss auch am Standort Honnef zum kommenden Schuljahr verbindlich gestellt und die Anmeldefristen eingehalten werden können. Die korrespondierende Beschlusslage in Honnef ist gegeben, einschließlich der Aussage, dass wir unsere Kosten selbst tragen."

Kansy: "Ich erwarte jetzt ein eindeutiges Bekenntnis zur Zusammenarbeit. Die Eltern brauchen verlässliche Beschlüsse." Wie Feiden sieht sie keine Veranlassung, die für 28. Januar anberaumte Sondersitzung des Honnefer Schulausschusses abzusagen. Die Initiatoren der privaten Gesamtschule sollen ihr Angebot vorstellen. Feiden: "Ich persönlich sehe großen Beratungsbedarf zur zukünftigen weiterführenden Schule."

Die Bezirksregierung hat die Errichtung einer Gesamtschule in Oberpleis schon genehmigt. Voraussetzung ist, dass mindestens 100 Königswinterer Kinder angemeldet werden; das Anmeldeverfahren beginnt am 1. Februar. Eine Beschulungsvereinbarung, bei der Honnefer Kinder bei der Erst-Anmeldung zwar mitgezählt würden, die aber keine Garantien für Folge-Jahrgänge enthielte, wurde in Honnef abgelehnt. "Das ist mir zu wenig", sagte Feiden zuletzt.

Die Hoffnung auf deutlich mehr hat aber nicht zuletzt Honnefs Allianz aus CDU, FDP und Grünen nach vielen Gesprächen mit der Königswinterer Ratsmehrheit, die nun Früchte trügen: Prüfauftrag und Wille zur Zusammenarbeit seien "Dividende" langjähriger vertrauensvoller Zusammenarbeit. Und: Eine gemeinsame Gesamtschule wäre "für beide Städte im Berg- und Talbereich ein ausgezeichnetes Angebot", ein "Meilenstein" für das gesamte Siebengebirge.

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