"Et Freudeblömche" Denkmal erinnert an den Honnefer Heimatdichter Franzjosef Schneide

BAD HONNEF · Zwei schalkhafte Augen unter einer hohen Stirn, ein verschmitztes Lächeln - so kannten die alten Honnefer ihr "Freudeblömche". Franzjosef Schneider war die "Stimme der Heimat".

 "Et Freudeblömche"-Denkmal in Bad Honnef.

"Et Freudeblömche"-Denkmal in Bad Honnef.

Foto: Frank Homann

Und sie verklang auch nicht mit seinem Tod. Die Erzählungen des Heimatdichters erfreuen sich noch immer großer Beliebtheit - vor allem, wenn Wilhelm Birenfeld, ehemaliger Lehrer der Siebengebirgsgymnasiums auf unnachahmliche Weise die Texte des Honnefer Originals rezitiert.

Und: Franzjosef Schneider ist allgegenwärtig. An der Bahnhofstraße/Ecke Steinstraße steht er in Brohler Vulkangestein gehauen". Birenfeld: "Schneider ist der einzige Honnefer, dem je ein Denkmal gewidmet wurde." Zeitgenossen des Dichters meinten bei der Einweihung am 7. November 1998 anerkennend: "Dat is et Freudeblömche!" Auslöser für das Denkmal war die gelungene Gedenkveranstaltung zum 110. Geburtstag und 25. Todestag Schneiders im Kursaal im März 1998 mit einer Spielszene zum Kirmes-Stück "Streukuchen" der Sproch- und Spelljrupp Niederdollendorf, einem Auftritt der Oberpleiser "Möschtijalle" mit dem "Lied der Heimat" und Vorträgen.

Der damals 77-jährige Rolf Bornheim, der sich dem "Freudeblömche" ohnehin sehr verbunden fühlte, war so begeistert, dass er danach das Denkmal initiierte und sponserte. "Ich wollte ihm schon immer ein Denkmal setzen", sagte der Bad Honnefer damals, der von der Terrasse seines Hauses auf "Schneider in Stein" schauen konnte.

[kein Linktext vorhanden]Unter einem Arm hat "et Freudeblömche" ein Buch geklemmt, in der anderen Hand hält er auf dem Rücken ein Blumensträußchen. "Freudeblömche" wurden die Maiglöckchen in Bruchhausen genannt, woher die Mutter des Heimatdichters stammte. Und den Titel "Freudeblömche" gab Schneider seinem Erstlingswerk.

Seine besondere Liebe galt den "kleinen Leuten". Rheinische Fröhlichkeit, gutmütige Ironie, zuweilen humorvolle Derbheit, aber auch tiefe Besinnlichkeit wurden ihm nachgesagt. Birenfeld: "Viele meinen, er sei nur Karnevalist gewesen oder ein Wald-und-Wiesen-Dichter. Nein, Franzjosef Schneider war ein Poet, der Welten mit Worten schuf, und das in der Muttersprache, ,de Mottesproch?, die viel eindringlicher ist."

[kein Linktext vorhanden]Franzjosef Schneider hinterließ durch seine Aufzeichnungen tiefe Einblicke in das Leben im alten Honnef. So hatte er Texte in einer Serie namens "Briefe von Hause" herausgegeben, die abonniert werden konnten. Franzjosef Schneider sagte kurz vor seinem Tod: "Ich habe den Anruf der Heimat vernommen. Und er war mir Berufung. Ein Leben lang."

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