Reitersdorfer Park "Dîner en blanc" - Alles ganz in Weiß

BAD HONNEF · Klappe, die zweite. Und wieder wogte ein weißes Meer im Park Burg Reitersdorf. Wunderbar! Und doppelt so groß wie bei der Premiere des "Dîner en blanc" im vergangenen Jahr: Mehr als Tausend Besucher erschienen diesmal ganz in Weiß.

 Fest in Weiß mit einem schwarzen Tupfen: Beim "Dîner en blanc" hatten sich selbst die jüngsten Besucher passend gekleidet.

Fest in Weiß mit einem schwarzen Tupfen: Beim "Dîner en blanc" hatten sich selbst die jüngsten Besucher passend gekleidet.

Foto: Frank Homann

Der Freundeskreis Park Reitersdorf hatte Tische und Bänke aufgestellt. Die Gäste sorgten für "das Darauf" und überflügelten sich mit ihren Ideen gegenseitig.

Das fing an bei der Kleiderfrage. Der Dress-Code besagte: Alles erlaubt, aber weiß muss es sein. Park-Aktivist Jürgen Goosmann kam im Maurerlatzanzug, Hauptorganisator und Mâitre de Plaisir Peter Hurrelmann im Smoking, Freundeskreis-Initiatorin Annette Stegger mit elegantem Hut.

Ein spektakulärer Kopfputz machte Furore: Christina Lergon aus Rheinbreitbach hatte sich aus Plastiktellern eine sagenhafte Turm-Kreation gebastelt, dazu trug sie einen Reif-Petticoat als Cape. Andere Damen hatten sich Federn oder echte Blümchen ins Haar gesteckt. Kinder waren einfach süß in niedlichen Tüllkleidchen mit Rüschen. Hochzeits- und Kommunionkleider kamen wieder zu neuen Ehren.

Unglaublich auch die Tischdekoration. Weiße Blumen, weißes Porzellan, teilweise Silberbesteck und Silberleuchter zierten die mit weißen Tüchern bedeckten Tafeln. Etliche Dîner-Gäste schafften mit Bollerwagen ihre Schätze herbei, manche hielten ihre Speisen in edlen Servierbehältern warm. Michael Holmer Gerdes konnte sogar mit Espresso dienen - aus einer weißen Thermoskanne.

"Das ist eine tolle Idee, nächstes Jahr mache ich das auch und bringe noch weiße Schokolade mit", meinte Hildegard Teichgräber. "Wir haben mit Freunden vorher überlegt, was wir alles auftafeln", lachte sie. Sie entschieden sich für Rindfleisch, eine Quiche mit Spargel und Lachs sowie mehrere Desserts.

Die Rhöndorferin war ganz begeistert, was andere auftischten. "Ein Besucher schnitt ein großes Roastbeef im Kräutermantel am Platz auf. Sagenhaft." Und: Der Koch ließ sie kosten. Das passierte an diesem heiteren Abend sehr oft. Da wurden Schnitzelchen gegen Bouletten getauscht und viele andere Leckereien.

Zur guten Stimmung trugen im Reitersdorf Park im Verlauf des Abends auch die Auftritte vom Salonorchester der Musikschule und vom Gospelchor n'Joy bei. Ein vor Freude purzelbaumschlagender Dirigent Johannes Weiß war nur ein Akzent. Annette Stegger dankte den Künstlern mit weißen Rosen.

Und zur Musik schwenkten die Zuhörer dann sprühende Wunderkerzen, eine schöne Ergänzung zu den Leuchtern und Lampions, die in den Bäumen hingen. Später schaute auch der Vollmond um die Ecke in diesem "Märchen-Park".

Die Park-Aktie

Um Geld zu sammeln für die Verschönerung des Kleinods, verkaufte der Freundeskreis Park Reitersdorf die Park-Aktie, das Stück zu fünf Euro. Wobei der Einsatz mit Schokolade versüßt wurde. Jens Wilke, Stephan Schütte und seine Frau Annette hatten die meisten erworben. Das Dankeschön: eine Kreuzfahrt mit Insel-Hopping und Kapitänsdinner.

Wo? Im Reitersdorfer Meer natürlich! Ein hübscher Gag: Gemeint ist der kleine Teich im Park mit seinen Mini-Inseln, über den es dann per Boot geht.

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