Neues Projekt in Bad Honnef Cura-Krankenhaus und Kasch gründen Lernpartnerschaft
BAD HONNEF · Thorben Pieger möchte später Rettungsassistent werden, Kimberley Kröll Kinderkrankenschwester und Semanur Özpolat träumt vom Beruf als Zahnärztin. Die drei besuchen die Konrad-Adenauer-Schule (Kasch) und waren nun mit weiteren Schulsanitätern dabei, als Kasch-Schulleiter Ralf Wermter die Kooperationsvereinbarung zur Lernpartnerschaft mit dem Cura-Krankenhaus unterzeichnete.
Thorsten Schütze, der Kaufmännische Direktor der Cura, sagte nach geleisteter Unterschrift: "Wir brauchen gute Leute im Gesundheitswesen. Wir hoffen, Euch für einen Beruf im Krankenhaus begeistern zu können."
Dass die Mädchen und Jungen vom Kasch-Sanitätsdienst schon richtig auf Draht sind, was medizinische Hilfe anbelangt, zeigten sie in der kleinen Feierstunde mit einer gelungenen Spielszene. Neben Kimberley, Thorben und Semanur, die bereits einen medizinischen Beruf als Ziel haben, standen auch Verena Steinbach, Leon Jordan, Dennika Königs, Zeynep Özdemir, Anna-Karina Brammer, Katharina Henseler, Marcel Stockhausen und Aynur Demirarslan auf der "Bühne".
Viel Beifall gab es für ihr Spiel ums Pflasterkleben und Verbinden. Übungen mit Verbandsmull werden bei der Lernpartnerschaft zwischen dem Krankenhaus und der Hauptschule ebenso auf dem Plan stehen wie das Erlernen einer guten Handhygiene. "Die Schüler werden sicher auch unter fachkundiger Anleitung gegenseitig Blutdruck messen", sagte Sabine Schwippert, die stellvertretende Cura-Pflegedienstleiterin. Und im Sportunterricht sollen die Schüler in Zusammenarbeit mit der Abteilung Physiotherapie Ballspiele erproben, die als mögliche Therapieform für in der Bewegung eingeschränkte Personen infrage kommen.
Thorsten Schütze: "Man kann nicht früh genug damit beginnen, Theorie und Praxis zu verbinden." Auch Jürgen Hindenberg, Geschäftsführer Berufsbildung und Fachkräftesicherung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg, Frank Rosbund von der Bezirksregierung und Norbert Grünenwald, Fachdienstleiter Bildung, Kultur und Sport der Stadt Bad Honnef, die ebenso die Urkunde unterschrieben, unterstrichen diesen Gedanken. "Wir haben einen Fachkräftemangel in den Pflegeberufen, deshalb begrüßen wir diese Partnerschaft ganz besonders", sagte Rosbund. "Eine gelebte Lernpartnerschaft bietet alle Möglichkeiten, sich auf den Übergang in den Beruf vorzubereiten."
Hindenberg ermunterte die Jugendlichen: "Hier könnt ihr euch eine Zukunft aufbauen. Durch ein Praktikum steigen die Berufschancen. Glück auf!" Sabine Schwippert und Stephanie Budinger von der Cura hatten das Projekt bei der Kasch angeregt. Schulleiter Wermter freute sich nun: "Sie nehmen uns hier mit offenen Armen auf. Jugendlichen Perspektiven zu geben, ist eine der wichtigsten Aufgaben."
KURS-Lernpartnerschaft
"KURS" steht für "Kooperationsnetz Unternehmen der Region und Schulen" und ist eine Gemeinschaftsinitiative der Bezirksregierung Köln und der Industrie- und Handelskammern zu Köln, Aachen und Bonn/Rhein-Sieg sowie der Handwerkskammer zu Köln.
Die Lernpartnerschaften zwischen Unternehmen und Schulen sollen zur Öffnung von Schulen für die Wirtschaft und der Wirtschaft für die Schulen beitragen. Schulischer Unterricht richtet sich näher an der Praxis aus, wirtschaftliche Bildung bekommt praxisnahe Inhalte und Schüler werden für Ausbildung und Studium fit gemacht.
KURS-Lernpartnerschaften bedeuten Wissenstransfer und Praxisanbindung und sie erleichtern die Berufswahl. Die Unternehmen empfehlen sich als Arbeitgeber.
Im Rhein-Sieg-Kreis gibt es bereits weit über 100 solcher Partnerschaften. Durchgeführt wird die Initiative im Kreis vom KURS-Basisbüro beim Schulamt des Rhein-Sieg-Kreises in Kooperation mit dem KURS-Zentralbüro.
Mehr Informationen zur Initiative und zu den Lernpartnerschaften im Kreis auf www.kurs-koeln.de.
