Musiker um Stephanie Urbina Jones auf Grafenwerth Country-Größen auf Stippvisite am "River of Love"

BAD HONNEF · Voller Leidenschaft, mit Herz und einem ordentlichen Schuss Spielfreude - so ausdrucksvoll und mitreißend sollte Country-Musik immer sein.

 Einen Vorgeschmack auf einen Auftritt bei der möglichen Landesgartenschau gaben Stephanie Urbina Jones (Mitte) und Freunde.

Einen Vorgeschmack auf einen Auftritt bei der möglichen Landesgartenschau gaben Stephanie Urbina Jones (Mitte) und Freunde.

Foto: Frank Homann

Ein absolutes Kultur-Highlight also, was zahlreichen Musikfreunden im voll besetzten Biergarten des Grafenwerther Inselcafés geboten wurde: Um den neuen Stern am Himmel der Independent-Country-Szene, Stephanie Urbina Jones, sammelten sich mit Patterson Barrett, Barbara K (bürgerlich: Barbara Kooyman) und Wolfgang Pracht drei musikalische Urgesteine aus dem texanischen Austin, der inoffiziellen Welthauptstadt der Live-Musik.

Und das Beste daran: Das Konzert war nicht bloß ein brillanter Gastauftritt von vier Größen der internationalen Musik-Szene, sondern auch vielversprechender Vorgeschmack auf ein kulturelles Begleitprogramm zu einer möglichen Landesgartenschau in Bad Honnef.

Stephanie Urbina Jones, bekannt für ihren fesselnden "south of the border"-Stil, verwob die heißblütige Feierlaune mexikanischer Fiestas mit den ebenso gelassenen wie gefühlvollen Folk-Wurzeln ihres Heimatstaates.

Das Texicana-Repertoire der feurigen Latina, deren voller, warmer Gesang abwechselnd auf Englisch und Spanisch über den Sandstrand des Grafenwerther Rheinufers wehte, pendelte zwischen fröhlich-temperamentvollen Stimmungsmachern und sentimental-schwelgerischen Balladen - Songs über die Liebe, die Sehnsucht und das Leben, mit denen Jones ein wahres Feuerwerk ihres Könnens abbrannte.

Ob das berauschende "Vámonos", das ekstatische "La reina de los ángeles", "Quiero bailar" oder ein Cover von Willie Nelsons berühmter Ballade "Crazy" - Jones bot in Begleitung von Barrett, Kooyman und Pracht Unterhaltung auf höchstem Niveau.

Wolfgang Pracht, der einzige Deutsche des Quartetts, und seine Lebensgefährtin Barbara Kooyman gestalteten einen Großteil der zweiten Programmhälfte. Stilistisch wollten sich die beiden nicht eindeutig festlegen lassen: Unter dem Sammelbegriff "Americana" vereinten sie gekonnt Einflüsse aus Country, Rock und Folk, aber auch gelegentliche Klassik- und Jazz-Sprengsel fanden Einzug in ihr Repertoire.

Die Musiker, die Bob Dylan zu ihrem Freundeskreis zählen, sich in Texas kennenlernten und nun auf dem Archehof in Windeck-Kohlberg leben, hatten ihre Freunde Stephanie Urbina Jones und Patterson Barrett zu sich eingeladen, um gemeinsam für die Saison der großen Trucker- und Biker-Festivals zu proben.

Während sich Pracht und Kooyman in Deutschland längst heimisch fühlen, ist der Zwischenstopp im Rhein-Sieg-Kreis für Jones und Barrett nach einem Auftritt beim Internationalen Trucker- und Country-Festival Interlaken in der Schweiz erst der zweite Aufenthalt in Deutschland. "Ich bin überwältigt, wie offen und freundlich die Menschen mich und meine Musik hier empfangen haben", sagte Jones.

In Bad Honnef fühlte sie sich fast heimisch: "Der Rhein erinnert mich sehr an den Fluss in meiner Heimatstadt San Antonio", bemerkte sie begeistert - und kam nicht umhin, eines ihrer Stücke spontan dem Honnefer Rheinblick zu widmen. Der Titel, frei nach klassischer Country-Romantik: "River of Love".

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