Stadtentwicklungskonzept CDU diskutiert mit Aegidienbergern über Landesgartenschau

AEGIDIENBERG · Ist Aegidienberg nur der Parkplatz für die Landesgartenschau? "Aegidienberg wird sicher nicht zum Parkgelände gehören, aber es geht bei der Landesgartenschau um das Stadtentwicklungskonzept - und das endet nicht am Sportplatz im Schmelztal", sagte Bernhard Spies in einem Bürgergespräch über die Chancen und Risiken einer Landesgartenschau für Aegidienberg.

 Auch Aegidienberg, hier mit Blick auf die Pfarrkirche links, soll Teil der Laga sein.

Auch Aegidienberg, hier mit Blick auf die Pfarrkirche links, soll Teil der Laga sein.

Foto: Archivfoto: Frank Homann

Einladende war die CDU Aegidienberg. Und auch Friedrich Meiberth pflichtete Spies im Bürgerhaus bei: "Der primäre Anlass von Gartenschauen ist die Erneuerung von Infrastruktur."

Bernhard Spies, CDU-Stadtverbandsvorsitzender, Aegidienberger Bürger und heutiger Kaufmännischer Geschäftsführer der Bundeskunsthalle, war Geschäftsführer der Internationalen Gartenbauausstellung (IGA) Rostock 2003.

Friedrich Meiberth gründete 1993 die Deutsche Bundesgartenbaugesellschaft mit und war 20 Jahre lang deren Geschäftsführer. Bereits seit 1977 arbeitet der Diplom-Ingenieur aus Unkel auf dem Sektor Gartenschauen.

"Die Organisation einer Laga und einer Buga ähneln sich, nur in den Dimensionen sind sie unterschiedlich. Bei einer Landesgartenschau werden 20 bis 30 Millionen Euro bewegt", so Meiberth. "Der dauerhafte Gewinn für die Region ist unbestritten." Er warnte aber auch davor, im Wolkenkuckucksheim zu schweben und riet: "Behalten Sie die Realität im Auge."

Dass etwas Bleibendes geschaffen werden kann, schilderte Bernhard Spies am Beispiel Rostock. Er organisierte damals nach eigener Angabe 160 Millionen Mark für die IGA. Für weitere 100 Millionen wurde die Hanse-Messe gebaut, und die Deutsche Bundesbahn konnte dazu bewegt werden, den Hauptbahnhof für weit mehr als 100 Millionen Mark zu renovieren.

"Da ist noch sehr viel Platz für Ideen von Mitbürgern"

Spies: "Das kann nur funktionieren, wenn die Bürger das Projekt mittragen. Auch für Aegidienberg bestehen Chancen." So habe auch in Rostock jeder Stadtteil etwas abbekommen. "Wir müssen uns hier in Aegidienberg überlegen, was wir uns wünschen. Da wäre es gut, wenn sich alle einig sind." In der jetzigen Phase handele es sich noch nicht um den Architektenentwurf.

"Da ist noch sehr viel Platz für Ideen von Mitbürgern." Diese Diskussion werde auch in Rhöndorf und Selhof kommen. "Wir wollen die Laga gemeinsam schultern - da muss auch für alle etwas herauskommen."

Rechtzeitig, so Friedrich Meiberth, sollte man die Parkplatzsituation überdenken. "Wie viele Besucher kommen, ist Spekulation." Aber an Hochtagen könne mit 50 Bussen gerechnet werden. Am besten würde eine Wiese von einem Aegidienberger Landwirt als Parkplatz hergerichtet, nicht gepflastert, sondern so präpariert, dass nach der Laga die normale Nutzung wieder aufgenommen werden kann. Der Parkplatz brauche auch Infrastruktur. Spies: "Der Shuttle sollte mit ortskundigen Busfahrern organisiert werden."

Für Friedrich Meiberth war klar: Der Aegidiusplatz sollte als Strukturmaßnahme dauerhaft für die Bürger neu gestaltet werden. Werner Seifert: "Das wäre ein Projekt. Der Wunsch der Bürger ist, Parkplätze zu erhalten und weiterhin die Möglichkeit zu haben, auf dem Aegidiusplatz die Kirmes feiern zu können. Ich hoffe, dass wir von den Bürgern noch jede Menge Anregungen erhalten."

Allerdings war an diesem Abend die Beteiligung schwach. Eine bessere Fuß- und Radwegeverbindung zwischen Aegidienberg und Honnef-Tal, ein einheitliches Ortsbild zur Laga, die Einbeziehung des Gestüts Feldmann waren weitere Vorschläge. Meiberth: "Die Besucher kann man auch nach Aegidienberg hochziehen." Bürgervereinsvorsitzender Bernhard Fiebig ergänzte: "Wir haben hier auch eine Schokoladenmanufaktur."

Michael Lingenthal meinte: "Wir sind bereit, etwas für die Laga zu tun, zum Beispiel Parkplätze bereitzustellen." Friedrich Meiberth: "Sie haben ein Pfand in der Hand, wenn Sie die Parkplätze stellen, was die Verteilung von Fördermitteln angeht." Denn: Aegidienberg will nicht nur Parkplatz sein.

Minister am Siegfriedfelsen

Und es geht weiter auf dem Weg zur Bewerbung um die Laga 2020. Bürgermeister Otto Neuhoff empfängt am 13. Juni, bei der "Offroad Mittelrhein" NRW-Minister Johannes Remmel am Siegfriedfelsen. Dann wird auch die Laga Thema sein.

Das Stadtoberhaupt setzt auf die Unterstützung der Bürger. "Ich hoffe, dass viele Bad Honnefer zu diesem Treffen kommen, um so ihren Wunsch, die Landesgartenschau auszurichten, noch bekräftigen."

Ab 16 Uhr spielt Neuhoff mit seiner "Bäd Honnef Blues Band". Im Anschluss sprechen Minister Remmel und Staatssekretär Horst Becker über die Laga-Chancen Honnefs aus ihrer Sicht.

Bei der "Offroad" am Drachenfels am Samstag, 13. Juni, und am Sonntag, 14. Juni, jeweils 12 bis 19 Uhr, werden drei junge Mittelrhein-Winzer der Weingüter Pieper, Schneider und Philipps-Mühle Weine und Speisen kredenzen.

Info

Rundgang: Am Dienstag, 23. Juni, will die CDU mit Bürgern einen Spaziergang über das geplante Gartenschaugelände unternehmen. Treffpunkt ist um 18.30 Uhr auf der Grafenwerther Brücke. Gartenschaufachmann Meiberth ist dabei.

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