Im Zeichen Afrikas Botschafterin Burkina Fasos war Ehrengast beim Hagerhoffest

BAD HONNEF · Roter Faden Afrika: Beim Hagerhoffest am Wochenende drehte sich alles um den mit rund einer Milliarde Menschen zweitgrößten Kontinent der Erde. Mit Marie Odile Bonkoungou Balima stattete erstmals eine hochrangige Vertreterin eines afrikanischen Landes der Schulfamilie am Menzenberg mit Gymnasium und Realschule einen Besuch ab.

 Kunstunterricht im Zeichen Afrikas: Neuntklässler arbeiten in der "Maskenwerkstatt".

Kunstunterricht im Zeichen Afrikas: Neuntklässler arbeiten in der "Maskenwerkstatt".

Foto: Frank Homann

Die Botschafterin Burkina Fasos in Deutschland staunte über die Vielfalt dessen, was die Schüler in Projekten erarbeitet hatten. Die Bandbreite reichte von sozialen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Problemen bis hin zu Geschichte, Natur und kultureller Vielfalt des Kontinents.

"Wir wollten diese Balance halten auf unserem Fest", sagte Schulleiterin Gudula Meisterjahn-Knebel, die mit Geschäftsführer Michael Laufer und Jürgen Berg, Leiter der AG Entwicklungspolitik, den Ehrengast begrüßte. Gemeint ist die Balance zwischen den Problemen eines Kontinentes, der im internationalen Bewusstsein mehr durch ethnische Konflikte, Hungersnöte oder wie aktuell durch die gesundheitliche und humanitäre Katastrophe Ebola verankert ist, und einem Erdteil, der unglaubliche Vielfalt und Schönheit zu bieten hat. Es ist dies auch der Kontinent, auf dem alles begann: "Die Wiege der Menschheit" war eines der Plakate der 9 a überschrieben. "So intensiv wie jetzt haben wir uns noch nie mit Afrika beschäftigt", so die Schüler.

Das galt auch für die 7 b. Für eine Spende von 30 Cent hatten die Besucher fünf Versuche beim Zuordnen zufällig ausgewählter afrikanischer Staaten auf einer großen Karte. Und natürlich wussten die Schüler genau, wo etwa Kenia liegt, Gambia oder Botswana.

Afrika-Wissen fragte auch die 8 a ab mit einem Quiz, während Altersgenossen mit Armbändern oder Instrumenten kreativ wurden. Kreativ ging es auch bei der 6 a zu, wo mit Pastellkreiden Bilder mit afrikanischen Motiven entstanden. Kekse in Form des Kontinents, eine Maskenwerkstatt und vieles mehr gab es zu bestaunen. Dass der umweltschonende Solarkocher der Elfer trotz Sonnenscheins nicht auf ausreichende Temperaturen kam, tat der Demonstration keinen Abbruch.

"Perspektivwechsel" lautete ein Motto bei der 5 b. Bilder sagen mehr als Worte: Fotos mit Szenen afrikanischen Alltagslebens stellten die Kinder solchen aus ihrem Umfeld gegenüber. Das Ergebnis war ein beeindruckendes Spannungsfeld. Ein Spannungsfeld auch das: Der Leistungskurs Erdkunde zeigte am Beispiel mit Reis gefüllter Gefäße, wie viel der Mensch täglich braucht - und wie viel weniger etwa Einwohnern von Eritrea zur Verfügung steht. Bedrückend: Nach Ebola droht den Menschen in Sierra Leone nun die Hungersnot. Damit und mit Themen wie Beschneidung und Rassismus setzten sich die "Hager"-Schüler sehr kritisch auseinander.

Helfen war ein weiterer roter Faden des Tages, den das Ensemble "Clax" musikalisch bereicherte: Ob Eltern-Büfett, ob Kaffeestand - wie die Schüler zuvor am "Tag für Afrika", so legten sich alle Beteiligten ins Zeug für Spenden für Projekte in Kienfangue. Seit 1996 unterstützt die Schule dort eine Primarschule sowie ein Ausbildungszentrum in Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou, mit der Honnefer "Aktion Weltkinderhilfe".

Der Dank der Botschafterin, die den Aufenthalt im Rheinland auch für Besuche im Willy-Brandt-Forum und im Adenauerhaus nutzte, war der Schulfamilie gewiss: "Sie sind Freunde Afrikas." Dass Schüler Zeno Hammer sie nicht nur in Burkina Fasos Amtssprache Französisch begrüßte, sondern ihr in Mòoré als einer der Nationalsprachen "Ney zaabre", einen "guten Nachmittag", wünschte, gefiel zusätzlich.

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