Grundschule am Sonnenhügel "Beschützer der Erde" aus Oberpleis

OBERPLEIS · Zu einer ganz besonderen Mission sind die Schüler der Klassen 4a und 4b der Grundschule am Sonnenhügel in Oberpleis gestartet: Als "Beschützer der Erde" wollen sie sich dafür einsetzen, dass der blaue Planet auch für künftige Generationen lebenswert bleibt.

 Die Schüler aus Oberpleis haben sich dem Thema Wald verschrieben und wollen darauf aufmerksam machen, wie man ihn schützt.

Die Schüler aus Oberpleis haben sich dem Thema Wald verschrieben und wollen darauf aufmerksam machen, wie man ihn schützt.

Foto: Frank Homann

Als prominente Unterstützung haben sie dabei einen "Botschafter aus dem All" an ihrer Seite: den deutschen Raumfahrer Alexander Gerst, der sechs Monate auf der Raumstation ISS verbracht hat und erst kürzlich auf die Erde zurückgekehrt ist. In einer Videobotschaft hatte sich der ESA-Astronaut noch aus dem All bundesweit an alle Schüler der vierten Klassen gewandt und sie aufgefordert, im Rahmen eines Wettbewerbs kreative Ideen zur Bewahrung der Erde zu entwickeln und sich ein Projekt zum Schutz der fünf Lebensräume Wälder, Flüsse/Seen, Ozeane, Land und Berge auszudenken.

Lara, Lena, Gianna, Senta, Julia, Mara, Elisa und ihre Klassekameraden aus der 4a haben sich dabei für das Thema Wald entschieden. Bei ihren Recherchen haben die Kinder gelernt, "dass es dem Wald auf unserer Erde oft nicht gut geht", und "dass er genauso krank werden kann wie wir Menschen". Und dass es leider ausgerechnet die Menschen sind, die den Wald kaputt machen. "Wir verwenden zum Beispiel viel zu viel Papier, und das wird aus Bäumen hergestellt", erläutert Mara. Auch hätten die Kinder nicht gedacht, dass selbst im heimischen Wald so viel Müll rumliegt: Sechs große Säcke voller Unrat sammelten die Viertklässler an einem einzigen Vormittag aus dem nahe der Schule liegenden Herresbacher Wald. "Der war richtig zugemüllt - ekelhaft", berichtet Lena. Für die Zukunft haben sich die Kinder vorgenommen, Müll, den sie im Wald finden, stets aufzuheben und in den Mülleimer zu werfen.

Doch die Müllsammelaktion war nicht der einzige Beitrag der 4a zum Wettbewerb: Auch der Baum des Jahres - ein großer Ahorn - wurde auf dem Schulgelände gepflanzt. Zudem haben die Schüler Baum- und Blattplätzchen gebacken und gemeinsam mit einem Flyer an alle rund 350 Mitschüler verteilt. "Alle können mithelfen, den Wald zu schützen, indem man recyceltes Papier benutzt, keinen Müll in den Wald wirft, nichts in einen Baum ritzt, keine Pflanzen ausrupft und nicht so oft das Auto benutzt, sondern kurze Strecken zu Fuß läuft", erklären Gianna, Lena, Senta und Lara.

Auch die Schüler der Klasse 4b haben sich dem Thema Wald angenommen, allerdings nicht des heimischen, sondern des Regenwaldes. "In jeder Minute wird eine Fläche so groß wie 35 Fußballfelder gefällt, damit dort Rinder grasen können - nur, weil wir hier so gerne Fleisch essen", erklären Carolin und Jule. Deshalb haben die Schüler ein vegetarisches Kochbuch zusammengestellt, "um zu zeigen, dass auch Gerichte ohne Fleisch gut schmecken". Das Kochbuch wiederum wird verkauft und der Erlös an die Aktion "Rettet den Regenwald" gespendet. Darüber haben die Kinder auch einen Brief an Alexander Gerst geschrieben. "Wir wussten gar nicht, dass unsere Erde schon so zerstört ist", lautet die bedrückende Erkenntnis. Um auf die Problematik aufmerksam zu machen, haben die Kinder zudem Plakate gestaltet, die sie im Ort aufhängen möchten. "Wir wollen die Menschen darauf aufmerksam machen, wie man dem Wald schadet und wie man ihn schützen kann", erklären Frederik, Roman, Jule und Carolin.

Auch wenn sich alle Kinder einig sind, allein durch die Arbeit an dem Projekt bereits eine Menge "gewonnen" zu haben, hoffen sie dennoch, dass ihre Wettbewerbsbeiträge vielleicht zu den Besten zählen: Dann nämlich dürften sie Alexander Gerst ihre Botschaft persönlich in Berlin überbringen.

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