Weinberge im Siebengebirge Behörde gibt Winzern grünes Licht für Provisorium

SIEBENGEBIRGE · Die Bezirksregierung hat am Dienstag eine provisorische Lösung in den Rhöndorfern Weinbergen genehmigt. Bis zur endgültigen Aufstellung des Schutzzauns, voraussichtlich im Sommer, sollen die Mitarbeiter des Weinguts Pieper durch sandgefüllte "Big Packs" vor Steinschlag vom Siegfriedfelsen geschützt werden. Seit dem 26. Juli 2013 gilt dort das Betretungsverbot.

"Nach unserem letzten Beratungsgespräch am 24. Februar 2014 wurde uns am vergangenen Donnerstag ein Konzept vorgelegt, das den Schutz der Beschäftigten sicherstellt. Das Konzept beinhaltet ein umfangreiches Paket an technischen und organisatorischen Maßnahmen.

Unter der Voraussetzung, dass die strengen Auflagen eingehalten werden, können wir ab sofort grünes Licht für die Arbeiten im Weinberg gegeben", teilte Joachim Schwab, Leiter der Abteilung Umwelt und Arbeitsschutz bei der Bezirksregierung in Köln, Dienstagnachmittag mit.

Ausschlaggebend für die Entscheidung sei die Zusage des Winzers gewesen, dass in den besonders gefährdeten obersten Weinberglagen keine Arbeitnehmer eingesetzt würden. Die mittlere und die unteren Lagen würden durch eine technische Maßnahme in Form von "Big Packs" geschützt.

Die Standfestigkeit und Wirksamkeit sei durch Steinschlagsimulationen und Berechnungen für kleinere Gesteinsblöcke nachgewiesen worden. Zusätzlich würden die Arbeitnehmer durch organisatorische Maßnahmen geschützt. Dazu gehören die Festlegung enger Arbeitskorridore, die Beschränkung auf maximal vier Mitarbeiter, die Beobachtung des steinschlaggefährdeten Bereichs, die Warnung der Beschäftigten vor drohendem Abgang von Gesteinsmassen durch einen lauten Signalton und die Berücksichtigung des Wetters.

"Es wurde eine Lösung gefunden, die allen Interessen Rechnung trägt. Die Entscheidung gestattet einerseits dem Winzer die Durchführung betriebserhaltender Maßnahmen und schützt andererseits die Arbeitnehmer vor Steinschlag. Das ist aus der Sicht des Arbeitsschutzes ein gutes Ergebnis", so Schwab.

Winzer Felix Pieper war hocherfreut. Er rechnet damit, dass die "Big Packs" in drei bis vier Tagen geliefert werden können. "Dann könnten sie Anfang nächster Woche im Weinberg stehen", so Pieper. In den obersten Lagen wolle man auf die familiäre Manpower setzen.

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