Noch wenige Stunden vor der Versammlung musste der Leiter der Feuerwehr, Stadtbrandinspektor Torsten Budde, die Einsatzbilanz nach oben korrigieren. Am Morgen war durch ein angekokeltes Brötchen in der Parkresidenz die Brandmeldeanlage ausgelöst worden. Das war Einsatz Nummer 271 in diesem Jahr.

Insgesamt 373 Mal mussten die Feuerwehrleute 2013 ausrücken. Im vergangenen Jahr schlugen allein 99 Einsätze wegen Wasser- und Sturmschäden zu Buche, außerdem 56 Ölunfälle, 18 Verkehrsunfälle. Und 65 Mal befanden sich Menschen in Notlagen.

Allein dieser Bereich der technischen Hilfeleistungen machte 275 Einsätze im vergangenen Jahr erforderlich; 150 Einsätze dieser Art sind es bis zum September dieses Jahres. Wegen Bränden waren die Feuerwehrleute bereits Ende September 51 Mal gefordert; damit wurde die Brand-Bilanz von 2013 mit 43 Bränden bereits nach drei Quartalen des Jahres 2014 übertroffen.

Um für diese vielfältigen Anforderungen immer gerüstet zu sein, unterzogen sich die FF-Mitglieder zahlreichen Übungen, absolvierten Lehrgänge auf Standort-, Kreis- und Landesebene. So beteiligten sich auch 60 Aktive an einem "Türöffnungsseminar". Denn: Immer öfter wird die Feuerwehr gemeinsam mit dem Notarzt gerufen, um Menschen in Notlage hinter verschlossenen Türen zu helfen.

Stadtbrandinspektor Budde ging auf einzelne Einsätze ein. Sechs Feuerwehrleute verletzten sich bei ihrem Dienst für den Nächsten. Einem Feuerwehrmann fuhr ein Autofahrer, der die Sperrung einer Straße missachtete, über den Fuß. Sechs Wochen fiel der Verletzte deshalb auch beruflich aus, was für den selbstständigen Geschäftsmann ein großes Problem darstellte.

Fast nicht glauben wollte Torsten Budde eine nach dem Aldi-Einsatz eingegangene Beschwerde: Wie er denn - zu sehen auf einem Zeitungsfoto - ausgerechnet auf dem Mutter-Kind-Parkplatz sein Einsatzfahrzeug habe abstellen können? Oft beklagen sich Bürger nach Alarmierung durch Sirenen beim Feuerwehrchef über den Lärm.

Torsten Budde bedankte sich bei seinen Leuten für ihren unermüdlichen Einsatz und ebenso bei der Stadtverwaltung, die es immer wieder ermöglicht habe, dass die Honnefer Feuerwehr technisch gut gerüstet ist. Auch im nächsten Jahr werden einige neue Fahrzeuge angeschafft.

Der neue Kreisbrandmeister Dirk Engstenberg lobte: "Bad Honnef hat eine sehr leistungsfähige Freiwillige Feuerwehr." Er rief dazu auf, sich am landesweiten Projekt "Feuerwehr - Ehrensache" zu beteiligen. Da geht es um vielfältige Fragen. Über die stetig steigenden Anforderungen und Aufgaben, über das Problem der Freistellung durch Arbeitgeber bis hin zum Thema, wie die Jugendlichen auf Dauer gehalten werden können oder wie Quereinsteiger zur FF finden.

Gemeinsam mit Torsten Budde und dessen Stellvertreter, Stadtbrandinspektor Franz Josef Tix, nahm Engstenberg Ehrungen vor. So erhielten die selten vergebene Goldene Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes die Leiter der Löschgruppen Selhof, Hauptbrandmeister Bernd Wolf, und Rhöndorf, Stadtbrandinspektor Hans-Heribert Krahe. "Ihr habt sie wirklich verdient", meinte der Kreisbrandmeister.

Die Freiwillige Feuerwehr Bad Honnef zählt derzeit insgesamt 188 Mitglieder: 126 Aktive, 34 Kameraden der Ehrenabteilung sowie 28 Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr. 17 aktive Feuerwehrleute sind Beschäftigte der Stadt Bad Honnef. Stärkste Gruppe ist der Löschzug Aegidienberg mit 50 Aktiven, gefolgt von der Löschgruppe Mitte mit 31, Selhof mit 27 und Rhöndorf mit 19 aktiven Feuerwehrleuten.

Insgesamt 12 915 Stunden und 28 Minuten investierten die Feuerwehrleute vom 1. Januar bis zum 30. September 2014 in Ausbildung, Einsätze und Sicherheitswachen. Allein die Nachwuchstruppe absolvierte 3.050 Stunden in die Ausbildung. Aegdienberg: 4.080 Stunden, Mitte: rund 2.150 Stunden, Selhof: 2.088 Stunden und Rhöndorf: 1.546 Stunden.