Rheinbreitbacher Parkfest Barbie-Schnäppchen am frühen Morgen

RHEINBREITBACH · Mal war es ein nostalgischer Tennisschläger, mal ein anderes kurioses Werkzeug, das Ralf Rother, Vorsitzender des Fördervereins Rheinbreitbacher Ortsvereine (FROV), in den Vorjahren beim Fassanstich für den Bürgermeister parat hatte.

 Eine Symphonie in Pink: Beim Flohmarkt wechseln Barbies und andere Puppen die Besitzerin.

Eine Symphonie in Pink: Beim Flohmarkt wechseln Barbies und andere Puppen die Besitzerin.

Foto: Frank Homann

Diesmal machte er für den Neuling an der Ortsspitze eine Ausnahme: Pünktlich um 19 Uhr übergab Rother am Samstagabend dem frisch gebackenen Rheinbreitbacher Bürgermeister Wolfgang Gisevius vor dem Musikpavillon einen ganz gewöhnlichen Hammer. Mit diesem eröffnete der neuen Chef des Ortes dann offiziell das Rheinbreitbacher Parkfest, das zum 35. Mal an der Oberen Burg gefeiert wurde.

Zu diesem Zeitpunkt war die Feier schon in vollem Gange: Begrüßt worden waren die ersten Gäste bereits kurz nach 17 Uhr von den Burgbläsern. Die beobachteten nun mit Argusaugen die Aktion des Bürgermeisters. Und hofften inständig, dass dieser beim Anschlagen des Fasses kein Tröpfchen vergeudet. Denn das Fass ging nach den ersten Freibieren in den Besitz der Musiker über.

"Dieses Fest ist ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens unseres Ortes. Hier trifft man sich in der Region", erklärte Gisevius, nachdem er seinen ersten Parkfest-Fassanstich mit Bravour absolviert hatte. Als er vor elf Jahren nach Rheinbreitbach gezogen sei, habe man ihn sofort auf das "Fest der Vereine" hingewiesen. "Ohne deren ehrenamtliche Arbeit unter dem Dach des FROV wäre diese Bereicherung unseres Alltags, durch die auch der Zusammenhalt im Ort gefestigt wird, gar nicht möglich", so Gisevius.

"Griechischen Wein" boten die Burgbläser angesichts des nass-kalten Wetters, um nach schwungvollen Märschen mit Reinhard Mey hoch über die Wolken zu entführen. Auf den vier Bungee-Trampolinen herrschte reger Betrieb, als Gisevius zahlreichen Festgästen viel Spaß und beste Unterhaltung wünschte.

Für die sorgten unter anderem die Fähnriche des Junggesellenvereins mit ihrem Fähndelschwenken, bevor die "Performance Live Band" in Aktion trat. Unterstützt wurde sie von dem Entertainer, Tänzer und Sänger Kenneth King. Auf der östlichen Karibikinsel Barbados geboren, heizte der Künstler den Festgästen mächtig ein.

Spätestens bei seiner Version des "Kool & the Gang"-Hits "Celebration" registrierten nur noch die wenigsten Zuhörer die knapp zweistelligen Temperaturen. Begeisterte Festgäste hatten sich vor dem Musikpavillon so warm getanzt, dass sie während der Pause der Performance-Band den aus der Konserve ertönenden Helene-Fischer-Hit "Atemlos durch die Nacht" mitsangen.

Entlang des Festgeländes auf der Schulstraße herrschte bereits am Sonntagmorgen reger Betrieb. In aller Herrgottsfrühe hatten die Händler des traditionellen Flohmarkts ihre Stände aufgebaut. Aus Erfahrung wussten sie, dass sich wahre Schnäppchenjäger nicht von spätherbstlichen Temperaturen um acht Grad abhalten lassen, zumal der Frühstücksservice alle Frühaufsteher ab 6 Uhr bei Laune hielt. Barbies zum Kaffee, Brettspiele zum Brötchen, das Angebot war bunt.

Da mussten sich die sportlichen Kids noch etwas länger gedulden, bis sie ihre Geschicklichkeit auf der Slackline unter Beweis stellen konnten. Eine weitere Herausforderung boten die Haltegriffe, so genannten "Monkeys", die Ingo Esser vom WaldPädagogikZentrum Eifel am höchsten Parkbaum angebracht hatte.

Mit deren Hilfe ließen sich Höhen erklimmen, von denen selbst die Trampolinspringer nur träumen konnten. Parallel zum großen Kinderprogramm begann auch das Konzert der Musikfreunde Urfeld, die mit ihrer Blasmusik schon seit Jahren die Parkfestgäste ebenso schwungvoll unterhalten wie die Burgbläser, von denen sie abgelöst wurden.

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