Verein Ando aus Bad Honnef Bad Honnefer bauen eine Kinderklinik in Ghana
BAD HONNEF · Am Anfang stand der Gedanke, man könne etwas zurückgeben. Neun junge Berufstätige und Studenten waren der Meinung, sie wären gut weggekommen im Leben: gute Schule, gute Ausbildung, rosige Zukunftsaussichten. Sie kamen auf die Idee, sich im afrikanischen Land Ghana zu engagieren.
Und da einige von ihnen Medizin studierten, lag ihr Projekt auf der Hand: der Bau einer Kinderklinik. Eine Ausstellung in der Bad Honnefer Volksbank an der Hauptstraße zeigt nun den Weg, den die Gruppe seit Gründung ihres Vereins ANDO (steht für "A New Day Organisation") vor sechs Jahren zurückgelegt hat.
Ihr Zusammenhalt kommt zum Teil noch aus Schulzeiten, als sie gemeinsam das Bonner Ernst-Kalkuhl-Gymnasium besuchten. Der Erste Vorsitzende, Jan Wynands, stammt aus Bad Honnef und hatte die Ursprungsidee. Da es den Mediziner beruflich nach Regensburg verschlagen hat, sprach Florian Brenig - ebenfalls Arzt - als Vereinssekretär bei der Ausstellungseröffnung über die junge Entwicklungshilfeorganisation. Im ghanaischen Efutu (Cape Coast Region) entsteht derzeit eine Klinik in "modularer Bauweise". Die Ausarbeitung des Baus hat ehrenamtlich der Düsseldorfer Architekt Till Joachim übernommen.
Die Idee dahinter: Die Kinderklinik kann Schritt für Schritt homogen wachsen. Der Anfang ist nun mit Spenden in Höhe von 150.000 Euro gemacht (alleine 20.000 Euro stammen aus Geburtstagsspenden). Weitere Baumodule werden erst dann angefügt, wenn die Finanzierung komplett steht und die ghanaische Regierung ihren partnerschaftlichen Verpflichtungen nachkommt, wie etwa dem Stellen von Personal. "Wir haben bei den ersten Reisen durch Ghana erschrocken festgestellt, wie viele Projekte dort angefangen, aber nicht beendet wurden", sagte Brenig. Deshalb hätte sich der Verein für einen aus seiner Sicht gesünderen Aufbau entschieden.
Wie dringend die Hilfe vor Ort gebraucht wird, machten Brenig und die Betriebswirtin Andrea Buschmann (ANDO-Schatzmeisterin) deutlich: "Die Sterberate bei Kindern unter fünf Jahren sinkt zwar, aber immer noch sterben Tausende jedes Jahr an Krankheiten, die recht einfach mit Antibiotika oder Malariaprophylaxe behandelbar wären."
Als Hausherr lobte Volksbank-Regionaldirektor Helmut Rings die Arbeit des engagierten Projektteams, "die außerordentlich und nicht alltäglich ist". Die Bad Honnefer CDU-Landtagsabgeordnete Andrea Milz berichtete von der bestehenden Partnerschaft zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und dem Staat Ghana. "Es gibt diesen Austausch, aber durch Menschen wie Sie wird er zum Leben erweckt."
Die Ausstellung mit Bildern des Projeltes in Efutu ist in der Volksbank, Hauptstraße 31, zu sehen. Dort können Interessierte auch spenden.
