Weihnachtsgeschäft in Honnef "Anfang November ging es schon richtig los"

BAD HONNEF · Es stürmte, es nieselte, Schneeflöckchen tanzten, einige Autos, die offensichtlich von der Höhe kamen, trugen weiße Hauben. Am Samstagmorgen machten es sich viele Honnefer wohl erst einmal zu Hause gemütlich. In der Fußgängerzone war wenig Betrieb. Und einige Geschäftsleute öffneten an diesem Tag ihre Läden erst gar nicht.

 Der Mix macht's: Kunden auf Geschenke-Suche wurden in der Honnefer Innenstadt fündig.

Der Mix macht's: Kunden auf Geschenke-Suche wurden in der Honnefer Innenstadt fündig.

Foto: Frank Homann

In der Buchhandlung Werber tauschte eine Dame ein Buch um. Wo am Heiligen Abend die Mitarbeiterinnen noch die "Last-Minute-Einkäufe" im Akkord in hübsches Geschenkpapier gehüllt hatten, herrschte nun quasi "Buches-Stille". Mitinhaberin Ursula Gilbert: "Das Weihnachtsgeschäft setzt zunehmend später ein und intensiviert sich immer mehr in der letzten Woche."

Zufrieden fügte sie an: "Wir hatten ein mindestens genauso gutes, eher besseres Weihnachtsgeschäft im Vergleich zum Vorjahr." Gefragt waren das letzte Buch von Peter Scholl-Latour, das neue Siebengebirgsbuch, der neue Krimi von Wolfgang Kaes oder auch Literatur zum Wiener Kongress. Schräg gegenüber bei Goldschmied Georg Zumsande entschied sich gerade ein Kunde für ein Schmuckstück - damit ist auch nach Weihnachten Staat zu machen. "Das Weihnachtsgeschäft war wie immer rund. Ich war sehr zufrieden", zog Zumsande eine positive Bilanz. "Ich stehe auch heute mit großem Spaß im Laden, obwohl ich Weihnachten auf dem Zahnfleisch ging. Ich war platt. Anfang November ging das richtig los mit dem Weihnachtsgeschäft: die Vorauswahl mit dem Kunden vornehmen, Entwürfe herstellen, die Materialauswahl treffen. Die Geschenke sind sehr persönlich, zum Großteil sind es Unikate. Die Kunden sind eher qualitätsbewusst als preisbewusst." Aber der Erfolg werde einem nicht nachgetragen.

"Ich habe mit meinem Handwerk ein Alleinstellungsmerkmal und tue auch etwas dafür, dass dies im Umfeld bekannt ist. Da kann mir auch das Internet nicht reinspielen", sagte Zumsande. Der Vorsitzende des Centrum e.V. führte auch "eine Nachhaltigkeit unserer Veranstaltungen in der Stadt" ins Spiel. "Vor Weihnachten kamen Kunden aus der Grafschaft oder aus Trier oder Köln, die Bad Honnef durch den Martini-Markt kennengelernt hatten." Im Einrichtungshaus Walkembach machte Harald Wegener, der das Familienunternehmen mit seiner Frau Edeltrud und seinem Schwager Reiner Walkembach führt, ähnliche Erfahrungen. "Ich bin zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft. Ich hatte das Gefühl, dass die Kunden sehr kauffreudig waren - und sie erwarben sehr hochwertige Dinge." Etliche hätten auch Jubiläumsangebote einiger Firmen genutzt und größere Anschaffungen getätigt. "Das Kaufverhalten war besser als letztes Jahr. Die Leute sind zufrieden, sie haben Arbeit und Freude am Schenken und geben für ein Geschenk auch mal 500 oder 1000 Euro aus. Es gingen auch viele kleine Dinge aus dem Bereich der Accessoires weg."

Und auch Wegener sagt: "Der Martini-Markt ist ein wichtiger Bestandteil der Stadt als Werbefaktor. Die Leute kommen gern hierher. Ohne von Massen überrannt zu werden, haben sie hier das gleiche Angebot wie in einer Großstadt und die Beratung der Fachgeschäfte." Zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft äußerte sich auch Philomena Archut. In ihrer Boutique "Philomena Mode & Accessoires" seien viele Gutscheine gekauft worden. Gern von Ehemännern, die die Auswahl dann ihren Frauen überlassen, so die Geschäftsfrau.

Walter Löbach, Geschäftsführer bei Retz, meinte: "Ich bin zufrieden. Vom Niveau her haben wir uns auf dem Vorjahresstand bewegt. Die Leute haben etwas früher Geschenke besorgt. In der ersten Adventswoche und beim Weihnachtsshopping war sehr gutes Geschäft und in den letzten Tagen. Vor allem Schreibgeräte, Accessoires für den Schreibtisch oder Bildkalender wurden gekauft." Der Martini-Markt sei eine gute Werbung für Bad Honnef. "Die Besucher kommen in der Weihnachtszeit wieder. Der Produktmix in der Stadt stimmt noch." Für Ilona Worischek und Karin Franken von "Wäsche-Moden Franken" ist das Weihnachtsgeschäft kein Thema. "Früher lagen Nachthemden oder Schlafanzüge unterm Tannenbaum. Das ist vorbei."

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