Siebengebirgsgymnasium Ärger um Sanierungsstau im Sibi

BAD HONNEF · Marode Brandschutztüren, defekte Toilettenspülungen, ein undichtes Vordach, eine veraltete IT-Anlage, Fenster, die sich schon lange nicht mehr öffnen lassen und vieles mehr - die Mängelliste im Siebengebirgsgymnasium (Sibi) ist lang. Und Abhilfe ist nicht in Sicht.

Die Stadtverwaltung hat dringende für die Sommerferien geplante Sanierungsmaßnahmen abgesagt. Das teilte die Schulleitung des Sibi mit.

Dabei handele es sich unter anderem um Investitionen, die bereits im November 2013 fest zugesagt worden seien. Denn es gebe zum Teil echte Sicherheitsrisiken für die rund 1000 Schüler und ihre Lehrer. So mussten Fenster provisorisch durch Holzbalken oder Verschraubung vor dem Herausfallen gesichert werden.

Als Grund für die Absage habe die Stadt "personelle Umstrukturierungen" genannt. "Die Mitteilung hat uns ziemlich erschüttert", sagte Schulleiter Joachim Nowak. "Über viele Jahre herrschte eine gute, verlässliche Zusammenarbeit zwischen der Schule und dem Träger."

Erst nach langem Hin und Her habe Armin Ritter, stellvertretender Schulleiter, Anfang Juni und nach mehrmaliger Nachfrage erfahren, dass es definitiv keine Reparaturen in den Sommerferien geben werde. Dafür hat Nowak kein Verständnis.

"Dass man in Zeiten finanzieller Engpässe Abstriche machen muss, wenn die Mittel fehlen, ist ja völlig klar. Doch wenn man feste Absprachen trifft und das Geld da ist, dann verstehe ich nicht, dass es an personellen Problemen scheitert."

Dass es in den Ferien keinerlei Sanierungen geben werde, wollte Bad Honnefs Bürgermeisterin Wally Feiden auf Nachfrage des General-Anzeigers nicht bestätigen. "Die nötigsten Sicherheitsmaßnahmen - darüber ist die Schule auch informiert - werden erledigt." Als Beispiel nannte sie Arbeiten an der Elektroinstallation.

Richtig sei jedoch, dass es der hohe Krankenstand und personelle Engpässe in der Bauaufsicht unmöglich machen, alle Investitionen wie geplant umzusetzen. Der Austausch der Fenster werde daher in diesen Ferien nicht erledigt werden können. "Wenn dauernd Personal reduziert wird und Wiederbesetzungssperrungen ausgesprochen werden, lässt es sich nicht vermeiden, dass das irgendwann auch außen spürbar wird", so Feiden.

Auf die Frage, ob die Stadtverwaltung nicht schon früher die notwendigen Maßnahmen hätte veranlassen müssen, antwortete die Bürgermeisterin: "Es gibt eben nicht nur das Sibi. Wir haben zum Beispiel auch Kindergärten, die anbauen wollen, damit sie Plätze schaffen - da müssen sich ebenfalls Leute kümmern."

Enttäuscht zeigten sich beide Seiten über die Kommunikation zwischen der Schule und ihrem Träger. Wiederholt habe er nachgehakt, so Ritter, und sich auf dem Weg durch die Behörden bis zur Bürgermeisterin durchgearbeitet. "Teilweise habe ich noch nicht einmal eine Bestätigung bekommen, dass die E-Mail eingegangen ist, von Antworten auf meine Fragen ganz zu schweigen."

Man habe seit Wochen um Gespräche gerungen, entgegnete Feiden. "Das ist einfach kein Stil, wenn sich die Schule erst einmal an die Öffentlichkeit wendet und ihren Protest in die Luft pustet, ohne den Träger zu informieren."

Auch Nowak wünscht sich eine bessere Kommunikation mit der Stadt. "Wir erwarten ein Gegenüber, das uns ernst nimmt und klar sagt, welche Arbeiten gemacht werden und welche nicht."

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