Spenden 10.000 Euro helfen Afrikanerinnen zu überleben

SELHOF · 10.000 Euro, die afrikanischen Frauen zugute kommen sollen, hat Bad Honnefs Altbürgermeister Werner Osterbrink jetzt dem Bischof der Diözese Enugu in Nigeria, Calistus Onaga, übergeben. Osterbrink hatte zu seinem 80. Geburtstag auf Geschenke verzichtet und stattdessen einen Wohltätigkeitsempfang veranstaltet. Dabei kam die stattliche fünfstellige Summe zusammen.

 Hand in Hand für soziale Projekte: Werner Osterbrink (rechts) und Peter Tannebaum (links) mit Bischof Calistus Onaga.

Hand in Hand für soziale Projekte: Werner Osterbrink (rechts) und Peter Tannebaum (links) mit Bischof Calistus Onaga.

Den Betrag überreichte er zusammen mit dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft für Gesellschaftspolitische Bildung (AGB), Peter Tannebaum. Bischof Calistus Onaga war zu Besuch im Katholisch-Sozialen Institut (KSI), wo er von 1994 bis 2001 als Hausgeistlicher agierte und wo auch die AGB gegründet wurde.

Diese von Osterbrink gegründete Vereinigung besteht aus Absolventen und Dozenten der früheren Arbeitnehmer-Jahreskurse am KSI. Ziel: Förderung sozialer Projekte. Von Anfang an unterstützte die AGB Pater Onagas Mikro-Kredit-Projekt für existenzbedrohte Frauen in seiner Heimat. Seit 2002 vermittelt er ihnen Kredite. Damit soll ihnen die Finanzierung ihres Lebensunterhaltes ermöglicht werden.

Calistus Onaga: "Auch mit Kleingeld können sie bei uns schon eine Menge anfangen." Gestartet wurde mit einer Summe von 25 Euro; die Frauen handelten mit Erdnüssen, Bananen oder Brot oder arbeiteten als Schneiderinnen. "Langsam ist das größer geworden, es gibt schon richtige Geschäfte", so der Bischof. Fast einhundert Frauen profitieren mittlerweile von dem Projekt. Die Kreditsumme ist auf bis zu 200 Euro gestiegen.

"Die Frauen machen einen kleinen Profit und können das Geld auch in Bildung für ihre Kinder investieren." Als Calistus Onaga nach Enugu zurückkehrte, nachdem er in Deutschland in katholischer Soziallehre promoviert hatte, wollte er ursprünglich ein "kleines KSI" dort errichten.

Der Honnefer Architekt Franz-Josef Füllenbach hatte ihm sogar schon einen Plan gezeichnet. Aber dieser Traum ging bisher nicht in Erfüllung. Das Grundstück, das er damals dafür gekauft hatte, ist noch unbebaut.

Der Bischof: "Ich habe die Idee noch nicht verworfen. Vielleicht können wir ein kleines KSI bauen, in dem wir Jugendlichen helfen." "Oder eine kleine Lehrwerkstatt aufbauen", schlug Osterbrink vor. Denn Onaga berichtete auch über die schlechte Lebenssituation in Nigeria. "Es gibt keine Arbeit. Die Preise für Lebensmittel, Kleidung und Öl sind gestiegen. So spüren wir den Krieg im Norden bei uns im Südosten indirekt."

Zwölf Priester seiner Diözese sind derzeit in Deutschland. Auch sie traf Onaga, der 2009 zum Bischof geweiht wurde. "Wir sind eine große Diözese mit mehr als 400 Priestern, 1,2 Millionen Katholiken in 187 Pfarreien."

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