Rathaus in Oedekoven Zwischen Realität und Fantasie

ALFTER-OEDEKOVEN · Heinz-Otto Laub lässt die Betrachter seiner Bilder nicht rätseln: Der Künstler und Kunsterzieher hat am Donnerstagabend die Eröffnung seiner Ausstellung im Rathaus in Oedekoven mit einer kleinen Unterrichtseinheit über seine Techniken verbunden und so einen anschaulichen Zugang zu seinen realistisch-fantastischen Gemälden und Grafiken geschaffen.

 Bei der Vernissage: Heinz-Otto Laub vor zwei seiner Werke.

Bei der Vernissage: Heinz-Otto Laub vor zwei seiner Werke.

Foto: Wolfgang Henry

Anhand einer plattgefahrenen Getränkedose erklärte der 70-Jährige aus Witterschlick beispielsweise das Prinzip der Frottage. Dabei werden Strukturen von Gegenständen auf das Malpapier durchgerubbelt und ergeben die Ideengrundlage für ein Motiv. Auch beim Bearbeiten von feuchter Farbe mit Folie entstehen Zufallsmuster, in denen er seine Fantasie spielen lässt und eine Bildaussage herausarbeitet. So entstehen bizarre Figuren, Fratzen oder Landschaften mit nicht minder kreativen Bezeichnungen wie "Hundstage auf dem Mars" oder "Wild wuchernd wo Violett".

Im Gegensatz dazu orientiert sich der Künstler für seine gegenständliche Malerei an Objekten, die er neben seiner Staffelei stehen haben muss, um sie möglichst realistisch wiederzugeben. Das kann auch schon mal ein Totenkopf sein. Die Interpretation bleibt dem Betrachter überlassen. "Jeder bringt seine Geschichte mit und sieht etwas anderes", sagte Laub. Diese individuelle Erfahrung bei der Kunstbetrachtung wertete Bürgermeister Rolf Schumacher bei der Vernissage als besonders spannend und bereichernd.

"Hoppla, das passt ja zu meiner Lebenssituation", war sein Eindruck bei dem einen oder anderen der 42 präsentierten Bilder. Sie sind während der Öffnungszeiten des Rathauses noch bis Dienstag, 6. Mai, zu sehen. Eine Bilderreise durch das künstlerische Lebenswerk von Heinz-Otto Laub bietet auch sein aufwändiger Werk-Katalog "wirklich-phantastisch", der im Verlag Andreas Kohlhage, Bergisch Gladbach, erschienen ist.

Laub war nach dem Studium an der Münchner Akademie der Bildenden Künste in Hürth und Bonn als Kunst- und Religionserzieher tätig gewesen und beteiligte sich mit eigenen Arbeiten seit 1974 an mehr als 100 Einzel- und Gruppenausstellungen.

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