Dependance der Rheinbacher Gesamtschule in Alfter Zweigstelle "nicht realistisch"

RHEINBACH · Schultüten hatten die wenigsten der 161 Schüler aus acht Kommunen an ihrem ersten Schultag in der Rheinbacher Gesamtschule im Schlepptau. Kein Wunder: Schultüten sind bei Fünftklässlern weitaus weniger gesellschaftsfähig als bei Erstklässlern.

 Für eine Dependance der Rheinbacher Gesamtschule in Alfter fehlt es noch an Anmeldungen.

Für eine Dependance der Rheinbacher Gesamtschule in Alfter fehlt es noch an Anmeldungen.

Foto: Wolfgang Henry

Die erst kurze Historie der am 20. August dieses Jahres eröffneten neuen Schule am Dederichsgraben gilt bereits jetzt als Erfolgsgeschichte. Schließlich waren die Anmeldezahlen fürs Premierenschuljahr so gut, dass die fünfzügige Schulform ausnahmsweise sechszügig gefahren wird (der GA berichtete). Ob es für die Gesamtschule bald eine Dependance geben wird, darüber berieten jetzt die Mitglieder des Rheinbacher Ausschusses Schule, Bildung und Sport während ihrer jüngsten Sitzung.

Ihre Vision, in der Nachbargemeinde Alfter eine Zweigstelle der Rheinbacher Gesamtschule einzurichten, haben beide Kommunen seit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung Anfang dieses Jahres nicht aus den Augen verloren. Doch: Falls sich nicht deutlich mehr Mädchen und Jungen aus Alfter an der Rheinbacher Schule anmelden, sieht es nach derzeitigem Stand düster aus mit einer Dependance.

So muss der zweite Standort zumindest zweizügig sein und mehr als 50 Kinder aus Alfter verfügen, wie Wolfgang Rösner, Leiter des Rheinbacher Fachbereichs Jugend, Schule und Sport, erklärte. In der im Januar geschlossenen Vereinbarung beider Kommunen ist das Bestreben manifestiert, die Dependance einrichten zu wollen, "sobald sich die Gesamtschule ab dem Schuljahr 2015/2016 über sechs Züge hinaus entwickelt, und Kinder aus Alfter in größerer Zahl an Gesamtschulen angemeldet sind".

Nach einem Gespräch zwischen Vertretern beider Kommunen unter Beteiligung der Schulleitung steht fest, dass die Teilnehmer der Konsultation die Errichtung einer Dependance "zunächst in den kommenden zwei Jahren als nicht realistisch" betrachten. Was den derzeitigen Stand an Anmeldungen betrifft, geht Rösner davon aus, dass es bei der ursprünglich genehmigten Fünfzügigkeit der Gesamtschule bleibt. Hintergrund: Nach den Sommerferien waren acht Mädchen und Jungen aus Alfter an der neuen Rheinbacher Schule ins Schuljahr gestartet.

In den Reihen von CDU, SPD, FDP, UWG und Grünen herrschte im Ausschuss Einigkeit darüber, dass das Ziel einer Alfterer Zweigstelle nach wie vor weiterverfolgt werden soll. Optimistisch zeigte sich Jörg Meyer (UWG): "Wir haben seinerzeit die Fünfzügigkeit beschlossen und dann gesehen, dass wir damit nicht hinkommen."

Bernd Beißel (CDU) riet dazu, erst mal die Entwicklung der Anmeldungen abzuwarten. "Es wird sich zeigen, ob wir zusätzliche Schüler aus Alfter bekommen", meinte der Christdemokrat.

Und: Ob die wachsende Gesamtschule ab dem Schuljahr 2016/2017 neue Räumlichkeiten benötigt, etwa in der auslaufenden Tomburg-Realschule oder in derzeit vom Vinzenz-Pallotti-Kolleg genutzten städtischen Räumen, klärt derzeit ein Gutachten, das laut Verwaltung Ende Dezember vorliegen soll.

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