Olsdorfer Kirchweg Zurzeit stocken die Kanalarbeiten in Alfter

ALFTER · Ein unfreiwilliger Baustopp verzögert die Erschließung des Baugebietes Olsdorfer Kirchweg I zwischen Franzstraße und Eisensteingrube: Bisher ist es nicht gelungen, die Spundwände für den Kanalbau in die Erde zu bekommen, ohne dass angrenzende Häuser in Olsdorf übermäßig vibrieren.

Nach mehreren Anläufen in der Weiberfastnachtswoche hat die Regionalgas Euskirchen die Arbeiten deshalb eingestellt und ist auf der Suche nach einem neuen, kostengünstigen Verfahren.

Mit der Erschließung des Baugebietes durch die Gemeinde Alfter wurde Ende vergangenen Jahres begonnen. Um die Kanäle kümmert sich die Regionalgas. Die zwei jeweils 80 Meter langen Kanäle an der Straße Olsdorf und an der Eisensteingrube sind als kleiner Stauraum geplant, erläutert Rolf Ingo Grünefeld, Leiter der Abteilung für den Bau von Gas- und Wassernetzen bei der Regionalgas.

Das bedeutet, dass die Rohre einen Durchmesser von 1,60 Metern haben und sich in Olsdorf zu einem "Badewannenabfluss" von 30 Zentimetern verjüngen. So sollen bei Starkregen Überschwemmungen verhindert werden. Doch der Boden, in dem schon nach 2,50 bis drei Metern der Grundwasserspiegel erreicht wird, spielte nicht mit.

Die Metalldielen der Spundwände sollten mit einem speziell ausgestatteten Tiefbaugerät bis in zehn Meter Tiefe nicht eingeschlagen, sondern eingerüttelt werden, beschreibt Grünefeld das Verfahren. Doch nach den ersten Versuchen gab es bereits Erschütterungsalarm.

Die Schwingungsmessgeräte, die standardmäßig in angrenzenden Häusern zur Beobachtung angebracht worden waren, zeigten einen größeren Ausschlag als zulässig an. Das führte zum ersten Baustopp. Beim zweiten Anlauf sollte eine Bohrschnecke das Erdreich bis in zehn Meter Tiefe auflockern, doch auch bei diesem Verfahren waren die Schwingungen zu hoch. Der Versuch, die aufgelockerte Erde herauszubefördern, um dann die Spundwände einzusetzen, schlug ebenfalls fehl.

Das Loch setzte sich sogleich mit Wasser und Erdreich zu. Schließlich wurde probiert, die Spundwände hydraulisch und vollkommen erschütterungsfrei einzupressen, doch damit kamen die Bauarbeiter nur zwei bis drei Meter tief. An Weiberfastnacht schließlich wurden die Arbeiten eingestellt. Seitdem wird nach einem anderen Verfahren zur Lösung des Problems gesucht. Der Aufwand erhöht wahrscheinlich die Kosten für die Kanalerschließung, befürchtet Grünefeld. "Aber wir versuchen alles, um bei plus/ minus null herauszukommen."

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