"Die Balken sind total weggefault" Witterschlicker Klausenhäuschen wird renoviert

ALFTER-WITTERSCHLICK · Bauzaun und Stützbalken sichern zurzeit die Wallfahrtskapelle Klausenhäuschen am nördlichen Ortsrand von Witterschlick, denn die Holzbalken im Fachwerk sind morsch. Sie müssen nahezu komplett ausgetauscht werden.

 Umgeben von einem Bauzaun: Das Klausenhäuschen.

Umgeben von einem Bauzaun: Das Klausenhäuschen.

Foto: Wolfgang Henry

"Insbesondere zur Bachseite hin sind die Balken total weggefault", berichtet Holger Gratz vom Kirchenvorstand Sankt Lambertus Witterschlick. Die Restaurierung solle so bald wie möglich erfolgen und voraussichtlich noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Bei einem Ortstermin im Frühjahr, an dem auch eine Restauratorin teilnahm, wollte der Kirchenvorstand eigentlich nur die Frage eines neuen Verputzes klären. Bei näherem Hinsehen stellte sich jedoch heraus, dass der bestehende Putz nicht atmungsaktiv gewesen war und die Holzbalken darunter marode geworden waren. Für den Austausch muss das Klausenhäuschen jedoch nicht komplett abgebaut werden. Da das Dach und die Dachsparren noch in Ordnung sind, soll eine Wand nach der anderen erneuert werden.

In jedem Fall wird die Kapelle wieder einen weißen Putz bekommen und aussehen wie bisher. Die Kosten für die Restaurierung bewegen sich in fünfstelliger Höhe. Wie viel die Pfarrgemeinde Sankt Lambertus als Eigentümerin der Kapelle davon tragen muss, ist bislang unklar. Denn noch weiß man nicht, in welcher Höhe sich das Erzbistum Köln beteiligt. Das Inventar der Kapelle, darunter rund 20 Votivtafeln und die Muttergottesstatue, wurden für die Zeit der Bauarbeiten ausgelagert.

Das Klausenhäuschen wurde 1673 zu Ehren der Jungfrau und Gottesmutter Maria errichtet. Der Name deutet nicht auf eine Einsiedelei hin, sondern auf eine frühere Mühle, die es dort nahe des Hardtbachs einst gegeben hat. "Klause" wurde seinerzeit der Verschluss für die Wasserregulierung am Stauwehr eines Mühlenteiches genannt. Die Muttergottesstatue im Klausenhäuschen ist eine Nachschnitzung des Originals aus dem 18. Jahrhundert, das seit 1981 in der Pfarrkirche Sankt Lambertus Witterschlick steht.

Die Wallfahrtskapelle ist die einzige Kapelle im Seelsorgebereich Alfter, die über eine Erlaubnis des Erzbistums zur Gestaltung von Messfeiern außerhalb von Kirchenräumen verfügt und in der auch geheiratet werden kann. Das Klausenhäuschen ist von Ostern bis Oktober regelmäßig das Ziel von Prozessionen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort