Gespräch am Wochenende "Wir machen das Eis noch so wie früher"

Alfter · Ganz ohne Zweifel zählt Michele Granatella in diesen Tagen zu den beliebtesten Menschen in ganz Alfter. Im Gespräch am Wochenende spricht er über die beliebtesten Sorten der kühlen Spezialität.

 Aber bitte mit Sahne: Eisige Leckereien kreiert Michele Granatella in Alfter, Patenkind Calogero Granatella serviert sie.

Aber bitte mit Sahne: Eisige Leckereien kreiert Michele Granatella in Alfter, Patenkind Calogero Granatella serviert sie.

Foto: Axel Vogel

Der Geschäftsführer des italienischen Restaurants "Da Michele - Pizza, Pasta, Gelato" kreiert Eis - bei Temperaturen nahe der 40-Grad-Marke eines der wenigen Lebensmittel, die Kühlung versprechen. Mit dem 37 Jahre alten Sprössling einer alten, italienischen Eisdynastie sprach Mario Quadt.

Die Wetterfrösche unken, dass uns das hochsommerliche Hochdruckwetter noch eine geraume Zeit erhalten bleibt. Was lösen solche Prognosen in Ihnen aus?
Michele Granatella: Ich freue mich, das ist doch schön. Bei schönem Wetter ist die Atmosphäre viel entspannter, als bei Regenwetter. Die Menschen, die zu uns kommen, haben gute Laune. Bei mir ist es so: Wenn ich morgens aufstehe und sehe, dass die Sonne scheint so wie jetzt, geht es mir gut. Und fürs Geschäft ist es auch besser - zumindest beim Eis. Wir hatten jetzt drei Tage hintereinander abends unsere Terrasse ausgebucht. Bei so einem Wetter steht der Eisverkauf bei uns an erster Stelle.

Woran erkenne ich denn ein gutes Eis - außer am Geschmack?
Granatella: Es gibt Eis, das sehr luftig und sehr leicht daherkommt. Man könnte sagen, es ist richtig aufgeblasen. Wir haben noch die Rezepte von früher, da ist noch richtig Material drin - ohne Luft. Diese Berge sehen schön aus, aber wenn das Eis schmilzt, kann man sehen, wie es schrumpft. Unser Eis ist schwerer - vom Gewicht her. Die alten Rezepte stammen noch von meinem Papa Calogero Granatella.

Was hat der Vater seiner Familie an Tipps zum Kreieren von Eis beigebracht?
Granatella: Unser Vater macht in der Familie gerne noch das Eis. Und er ist noch immer mit seinem Eiswagen unterwegs. Er möchte das noch ein bis zwei Jahre machen - dann ist er 70 Jahre. Er soll es aber so lange machen, wie er gesund ist. Wir haben nichts dagegen, dass er Eis macht, bis er 90 oder 100 Jahre alt ist. Klar hat er uns ein paar besondere Tipps gegeben, was die Kunst des Eismachens angeht.

Wie geheimnisvoll ist denn Ihrer Meinung nach die Kunst des Eismachens?
Granatella: So geheimnisvoll ist es gar nicht. Eine Eismaschine und die Zutaten dazu kann jeder kaufen. Sie brauchen eine gute - eine wirklich gute - Maschine und frische Zutaten - wie derzeit frische Erdbeeren. Wenn jemand meint, er kann die Eismaschine schneller laufen lassen, um Zeit zu sparen, ist das nicht unsere Art. Wenn die Maschine langsamer läuft, wird auch das Eis cremiger. Den Unterschied kann man schmecken. Wenn ich vor der Glasscheibe an der Eistheke stehe, erkenne ich den Trend zu ungewöhnlichen Eissorten - dunkle Schokolade mit Chili oder Zitrone mit Basilikum.

Was können Sie sich als nicht alltägliche Sorte vorstellen?
Granatella: Für mich - bei allen Trends, die es gibt - zählen eher die gängigen Sorten wie Zitrone, Erdbeere, Nuss, Stracciatella oder Joghurt, die mag ich auch persönlich gerne. Ich kann sagen: Bei mir und im Eiswagen laufen auch eher die Klassiker.

An welcher, vielleicht nicht so gängigen Sorte, haben Sie sich schon versucht?
Granatella: Cookies ist der Renner - bei den Großen und bei den Kleinen. Und Cola-Eis kommt gut an - vor allem die Kinder lieben das. Wir können rund 15 verschiedene Sorten machen. Mit Bedacht halten wir dieses Angebot klein, damit wir immer frische Produkte vorhalten können. Bei den Speisen halten wir es nicht anders. Wir haben keine ausufernde Karte, und jede Woche hängen wir eine Wochenkarte mit unseren speziellen Angeboten rein, damit wir alles frisch machen können.

Und welche Eissorten sind Ihnen die liebsten?
Granatella: Nuss, Stracciatella, Erdbeere und Zitrone sind meine Favoriten. Wenn ich unterwegs bin, esse ich auch Sorten, die ich selbst nicht habe - einfach, um zu probieren. Wenn ich die Sorten bestelle, die ich selbst habe, vergleiche ich nur zu viel. Das ist dann kein Genuss.

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