Alfterer Haupt- und Finanzausschuss Wertschätzung für Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr

ALFTER · Quer durch alle Fraktionen haben die Kommunalpolitiker mit Dank und Wertschätzung den ehrenamtlichen Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr Alfter gewürdigt, den hohen Investitionsbedarf im aktuellen Brandschutzbedarfsplan zur Kenntnis genommen und einstimmig dem Rat dessen Beschlussfassung empfohlen.

 In die Jahre gekommen: Das Feuerwehrhaus in Alfter-Ort.

In die Jahre gekommen: Das Feuerwehrhaus in Alfter-Ort.

Foto: Wolfgang Henry

Die dort aufgeführten Baumaßnahmen und Anschaffungen, um die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr sicherzustellen, sollen jedoch ausdrücklich unter den Haushaltsvorbehalt gestellt werden. Das hatte Ratsmitglied Fridhelm Marx (SPD) beantragt.

Das heißt: Es bleibt jeweils den Haushaltsberatungen vorbehalten, ob, wann und in welcher Höhe in Fahrzeuge, Gerätehäuser oder Material investiert wird. Als eine gute Basis wertete Barthel Schölgens (CDU) den Brandschutzbedarfsplan für künftige Entscheidungen. Er wies jedoch auch darauf hin, dass innerhalb des Maßnahmenkatalogs Prioritäten gesetzt werden müssten. Die Vorlage von Kostenschätzungen verlangte Albert Wulff (FDP). Diese sind im Brandschutzbedarfsplan noch nicht enthalten, sollen jedoch laut Bürgermeister Rolf Schumacher zu den Haushaltsberatungen vorliegen.

"Wir müssen intensiv prüfen, was finanziell machbar ist", sagte Wilhelm Windhuis (Grüne), und auch Bruno Schmidt (SPD) meinte mit Blick auf den Alfterer Gemeindehaushalt: "Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir das stemmen." Die Suche nach weiterem Einsparpotenzial hielt Bolko von Schweinitz (Freie Wähler) für erforderlich, wenn die Investitionen umgesetzt werden sollen. Bezogen auf weitere Personalgewinnung regte er an, sich in anderen Kommunen umzuhören und beispielsweise über reduzierte Kindergartenbeiträge oder ähnliche Vergünstigungen nachzudenken.

Zuvor hatte Gemeindebrandinspektor Thorsten Ohm, stellvertretender Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Alfter, wesentliche Details aus dem Brandschutzbedarfsplan vorgestellt. Wichtig war Ohm dabei die Klarstellung zur Personalsituation: "Die festgestellten Defizite liegen nicht in der Verantwortung der vorhandenen Einsatzkräfte. Sie sind motiviert und geben alles." Bezogen auf den Investitionsbedarf erläuterte Ohm unter anderem den baulichen Zustand der in die Jahre gekommenen Feuerwehrgerätehäuser in Alfter-Ort und Witterschlick, die gegebenenfalls durch Neubauten an diesen oder anderen Standorten ersetzt werden müssten. Auch bei der Ersatzbeschaffung von Fahrzeugen zeichnet sich Investitionsbedarf ab.

Brandschutzbedarfsplan

In der Brandschutzbedarfsplanung ist festgeschrieben, dass Städte und Gemeinden den örtlichen Verhältnissen entsprechend leistungsfähige Feuerwehren unterhalten und eigene Brandschutzbedarfspläne aufstellen müssen. Diese beschreiben das vorhandene Risikopotenzial für Schadensfeuer und Unglücksfälle. Anhand der rechtlichen Rahmenbedingungen werden Mindeststandards für das Schutzniveau beschrieben. Das betrifft unter anderem Personalstärke, Ausrüstung und Eintreffzeiten. Der Analyse des Ist-Zustandes steht ein Soll-Konzept gegenüber. Es bildet die Grundlage für Entscheidungen.

Einsätze 2008-2012

Zwischen 2008 und 2012 wurde die Feuerwehr Alfter zu insgesamt 717 Einsätzen gerufen. Darunter waren 171 Brandeinsätze, 402 technische Hilfeleistungen, 101 Fehleinsätze und 43 sonstige Einsätze. Bei den Einsätzen wurden in diesem Zeitraum 43 Personen gerettet, davon 10 bei Brandeinsätzen und 33 im Rahmen von Einsätzen der technischen Hilfeleistung. 83 Mal ging es um Menschen in einer Notlage. Abgesehen von Unwetterereignissen war dies die am häufigsten auftretende Einsatzart unter den technischen Hilfeleistungen. Die Feuerwehr wurde zudem bei 35 Verkehrsunfällen gerufen.

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