Nach Protest der Pendler Voreifelbahn: Verantwortliche schrauben am Fahrplan

RHEIN-SIEG-KREIS/EUSKIRCHEN · Nach dem Protest der Pendler gibt es Nachbesserungen auf der Strecke der S23 und bei den Eifel-Verbindungen. Die Internet-Initiative hält den Protest aufrecht.

Mit ihrem Protest haben genervte Pendler offenbar einen ersten Erfolg erzielt. Wie die Deutsche Bahn (DB) Regio NRW und der Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) gestern mitteilten, werden die Fahrpläne auf der Strecke der S 23 (Voreifelbahn) zwischen Bonn und Euskirchen sowie die Eifel-Verbindungen nachgebessert. Wie berichtet, beschweren sich Reisende besonders seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2014 über die aus ihrer Sicht schlechte Situation auf den Strecken. Kritisiert werden unpünktliche und ausfallende Züge, ein zu geringes Platzangebot und verlängerte Umsteigezeiten in Euskirchen.

Folgende Änderungen sind geplant: Ab Mitte Juni werden Abfahrtszeiten in Gerolstein verändert, so dass morgens drei Züge früher in Euskirchen ankommen: um 6.20 Uhr, 6.33 Uhr sowie um 6.50 Uhr. Dadurch ist laut NVR ein "bahnsteiggleicher Kurzübergang von drei Minuten in Richtung Bonn Hauptbahnhof möglich", was die Fahrzeiten verkürze. In puncto S 23 werden Mitte Juni zwei Verbindungen angepasst. Wie NVR-Sprecher Holger Klein auf Anfrage erläuterte, werde der Zug, der bisher um 6.21 Uhr von Euskirchen nach Bonn fährt, dann um 6.23 Uhr fahren.

Die Verbindung um 6.51 Uhr werde auf 6.53 Uhr verlegt. Ab Mitte Dezember soll sich durch eine Umstellung des Betriebsablaufes im Bahnhof Odendorf die Fahrzeit zwischen Euskirchen und Bonn um eine Minute verkürzen. Dann sei in der Hauptverkehrszeit zwischen Bonn und Rheinbach wieder ein "sauberer" 15-Minuten-Takt möglich, so Klein. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember gibt es einen "holprigen" 13-/17-Minuten-Takt. Der NVR geht davon aus, dass der Betrieb nun zuverlässiger und stabiler läuft - auch weil laut NVR die teils gravierenden Mängel an den Zügen vom Typ Coradia Lint mittlerweile vom Hersteller Alstom behoben wurden.

"Es ist ein winziger und längst überfälliger Schritt", sagte Gaby Cremer, Initiatorin der Facebook-Gruppe "Eifelpendler", dem GA. Durch eine Verkürzung der Umsteigezeiten in Euskirchen alleine für drei Züge in den Morgenstunden sei noch längst keine Abhilfe geschaffen, so Cremer weiter, die beruflich aus der Eifel nach Bonn pendelt. Auch werde man die Forderungen der "Eifelpendler" aufrecht erhalten. Dazu gehören ein Schnellzug zwischen Euskirchen und Bonn, eine weitere Verbesserung der Umsteigezeiten, der vollständige zweigleisige Ausbau der Voreifelstrecke sowie eine Erhöhung der Platzkapazität bei den Verbindungen nach Köln. In dieser Hinsicht hat der NVR eine Umrüstung von Fahrzeugen bis 2017 beschlossen.

Mit der Bitte um Unterstützung hat Cremer alle Fraktionen der betroffenen Kommunen im Kreis Euskirchen angeschrieben. Der Euskirchener Stadtrat hat bereits eine Resolution verabschiedet. Wie Cremer im Gespräch mit dem GA ankündigte, sollen auch Fraktionen im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis bald Post von ihr bekommen.

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