Legende am Mikrofon: Herbert Zimmermann "Stimme von Bern" ruht in Witterschlick

Witterschlick · Ein rechteckiger, glatter Grabstein, die Aufschrift "Hier ruht in Gott" und ein eingemeißeltes Kreuz: Schlicht und unauffällig ist das Grab von Herbert Zimmermann, der nach seinem Tod am 16. Dezember 1966 auf dem Witterschlicker Friedhof die letzte Ruhe fand. Gemeinsam mit seinen Eltern Meta und Alois Zimmermann ruht er im Familiengrab.

 Legendär: Sportreporter Herbert Zimmermann.

Legendär: Sportreporter Herbert Zimmermann.

Foto: dpa

Ein herkömmliches Grabmal und kein seltener Nachname im Vorgebirge. Wer jedoch vor jenem legendären 4. Juli 1954 geboren wurde, an dem die deutsche Fußballnationalmannschaft im Berner Wankdorfstadion im WM-Endspiel gegen Ungarn antrat oder sich heute für den Sport mit dem runden Leder interessiert, dem dürfte vor allem die Stimme Herbert Zimmermanns im Ohr geblieben sein. "Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen - Rahn schießt - Tor! Tor! Tor für Deutschland", schrie NDR-Reporter Zimmermann damals ins Mikrofon.

Um sich kurz darauf bei der Nation, die sich zu Hause vor dem Radio oder in verrauchten Kneipen vor dem Fernseher versammelt hatte, zu entschuldigen: "Ein Reporter ist auch nur ein Mensch." Und als der 36-jährige Herbert Zimmermann mit seinem Ruf "Aus! Aus! Aus! Das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmeister!" das "Wunder von Bern" verkündete, schwelgten auch die Witterschlicker in Stolz.

Die Eltern von Herbert Zimmermann wohnten bei Karl Eller, der eine Kohlenhandlung und ein Kiesgeschäft hatte, an der Hauptstraße zur Miete. Oft kam Herbert Zimmermann von seinem Wohnort Hamburg nach Witterschlick. Herbert Zimmermann war ein Onkel des Bundestagsabgeordneten der Grünen, Hans-Christian Ströbele. 1966 starb Zimmermann im Alter von 49 Jahren durch einen Autounfall.

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