Naturdetektive-Tag im Kottenforst So funktioniert Wald

REGION · "Biene, Eule, Kuckuck!" schallt es durch den Kottenforst. Beim Tierstimmenraten legen sich die Kinder mächtig ins Zeug - da wird es schon mal laut. Zwar konnte der Naturdetektive-Tag wetterbedingt nicht an die Teilnehmerzahl aus 2013 anknüpfen, die Kinder kamen dennoch ins Staunen.

 Wer kennt welchen Vogel? Förster Sascha Schedlbauer befragt (von rechts) Stephanie, Johanna, Emily und Julia.

Wer kennt welchen Vogel? Förster Sascha Schedlbauer befragt (von rechts) Stephanie, Johanna, Emily und Julia.

Foto: Holger Willcke

"Wir möchten die Beziehung zu Natur und Wald verbessern", erklärt Uwe Schölmerich vom Regionalforstamt. "Die Kinder sollen früh lernen, die Natur sorgsam zu behandeln." Das taten die Kinder im Naturparcours, der am Bahnhof Kottenforst begann. Die erste Station führte zum Blindenpfad, bei dem die Kinder sich auf ihren Tastsinn verlassen mussten.

Denn mit verbundenen Augen ging es an einem Seil entlang. "Ich habe einen Knochen gefunden", ruft Sophia begeistert. Unterdessen herrscht Stau am Schneckenhaus. Betreuerin Rachida Ouali eilt zu Hilfe, so dass es weitergehen kann. Beim Zapfenwerfen stellen sich einige Kinder als wahre Wurfmeister heraus. Oskar trifft gleich vier von fünf Zapfen in den Korb. Die dritte Station ist weder zu übersehen noch zu überhören. Eine Kinderschar hat sich um den kleinen Tisch von Betreuer Sascha Schedlbauer versammelt und ruft Tiernamen.

"Und was ist das für ein Vogel?", fragt Schedlbauer. Von der Eule bis zum Fink fallen allerlei Vogelnamen. "Das ist gar kein Vogel, sondern ein Frosch", klärt er auf. Bei den Tiersteckbriefen lernen die Kinder mit Hilfe von Hinweisen die Tiere des Waldes kennen. Dabei führt sie der ein oder andere Hinweis auf eine falsche Fährte.

"Rot-braunes Fell und schwarze Nase, da musst du aber drauf kommen", sagt Opa Fritz. Oskar grübelt. "Ein Reh ist gemeint", antwortet Opa Fritz. "Aber Rehe bellen nicht", widerspricht der Neffe verwirrt. Doch tatsächlich: Rehe kommunizieren untereinander durch lautes Bellen. Da lernte sogar manch Erwachsener etwas dazu. Ein paar Meter weiter schreien Johanna, Emily und Julia gleichzeitig: "Müll!". Denn bei der vorletzten Station lernen die drei Wichtiges zum Thema Umweltschutz. Plastik gehört nicht in den Wald, genauso wie Batterien oder leere Flaschen. "Ich finde es toll, dass die Kinder nicht nur Natur erleben, sondern dabei etwas lernen.

Naturdetektive-Tag

Der Naturdetektive-Tag ist eine Aktion des Regionalforstamts Rhein-Sieg-Erft, dem Bundesamt für Naturschutz und dem General Anzeiger. Er fand bisher 2011 auf der Waldau, 2013 im Ennertwald und jetzt im Kottenforst statt. An den sieben Stationen Blindenpfad, Zapfenwerfen, Tiergeräusche, Tiersteckbrief, Bodenfenster, Umweltschutz und Wachstum der Bäume lernen die Kinder Wald und Natur unter Anleitung von Experten kennen.

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